Fakten über: Waldohreule
Die Waldohreule, auch bekannt als nördliche Waldohreule, kleinere Horneule oder Katzeneule, ist eine faszinierende mittelgroße Eulenart. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Europa, die Paläarktis und Nordamerika. Diese Eule gehört zur Familie der Strigidae, die die typischen Eulen umfasst.
Lebensraum und Ernährung
Waldohreulen bevorzugen halboffene Lebensräume. Sie rasten und nisten gern in dichten Wäldern, jagen jedoch bevorzugt über offenen Flächen. Ihre Hauptnahrung besteht aus kleinen Nagetieren, insbesondere Wühlmäusen. Dank ihrer Anpassungsfähigkeit erbeuten sie auch Vögel und Insekten, wenn nötig. Interessanterweise nutzen sie häufig die Nester anderer Vögel, besonders die von Rabenvögeln wie Krähen und Raben.
Verhalten und Migration
Im Gegensatz zu vielen anderen Eulenarten sind Waldohreulen nicht sehr territorial. Sie sind teilweise Zugvögel, deren Auftreten unregelmäßig ist, weshalb sie manchmal als nomadisch betrachtet werden. Im Winter teilen sie häufig ihre Rastplätze mit anderen Waldohreulen.
Physische Beschreibung
Waldohreulen sind schlank gebaut und haben lange Flügel sowie auffällige Ohrbüschel. Ihre Färbung ist meist ockerfarben bis rotbraun mit einem grauen oder braunen Schimmer und schwärzlichen Streifen. Es gibt beträchtliche individuelle und regionale Variationen in ihrem Aussehen. Sie messen zwischen 31 und 40 cm in der Länge und haben eine Flügelspannweite von 86 bis 102 cm. Wie bei Greifvögeln üblich, sind die Weibchen etwas größer als die Männchen. Sie besitzen einen schwärzlichen Schnabel und Augen, die von gelb-orange bis orange-rot variieren.
Laute und Gehör
Die Männchen äußern ein tiefes „Whoop“, während die Weibchen höhere, nasale Töne von sich geben. Beide Geschlechter können katzenartige, hohe Töne und zischende Laute ausstoßen, wenn sie sich bedroht fühlen. Große, asymmetrische Ohröffnungen ermöglichen es ihnen, Geräusche aus verschiedenen Richtungen wahrzunehmen und somit ihre Jagdfähigkeiten zu verbessern.
Taxonomie und Unterarten
Waldohreulen gehören zur Gattung Asio und es gibt drei bis vier anerkannte Unterarten:
- Asio otus otus: Verbreitet in der Paläarktis.
- Asio otus canariensis: Endemisch auf den Kanarischen Inseln.
- Asio otus wilsonianus: Vorkommend in Nordamerika.
Verbreitung und Anpassungsfähigkeit
Diese Eulen sind weit verbreitet und kommen in Europa, Teilen Asiens und Nordamerikas vor. Sie bewohnen unterschiedliche Umgebungen, darunter Wälder, Sümpfe, Obstgärten und sogar städtische Gebiete. Ihre hohe Anpassungsfähigkeit ermöglicht es ihnen, in verschiedenen Höhenlagen und Klimazonen zu leben, von gemäßigten Zonen bis hin zu Halbwüsten.
Verhalten und Fortpflanzung
Waldohreulen sind nachtaktive Jäger. Sie sind nicht territorial und rasten im Winter oft in Gemeinschaften. Einige nördliche Populationen ziehen im Herbst nach Süden und können nomadische Tendenzen zeigen, basierend auf der Verfügbarkeit von Beutetieren. Sie sind monogam, wobei die Männchen durch Gesang und Flugvorführungen Territorien markieren. Für die Brut nutzen sie bevorzugt alte Nester anderer Vögel, insbesondere in Nadelbäumen. Die Weibchen legen 3-5 Eier, die nach etwa 27-28 Tagen schlüpfen. Die Jungen verlassen das Nest im Alter von 20-27 Tagen und werden bis zu zwei Monate lang von ihren Eltern gefüttert.
Erhaltungszustand
Waldohreulen sind durch Habitatverlust, Pestizide und Verfolgung bedroht, bleiben jedoch weit verbreitet und zahlreich. Schutzmaßnahmen umfassen die Bereitstellung künstlicher Nistplätze und die Fütterung während Perioden geringer Beuteverfügbarkeit. Trotz Rückgängen in einigen Gebieten stuft die IUCN die Waldohreule als Art der geringsten Sorge ein.