Fakten über: Der verwundete Engel
"Der verwundete Engel" von Hugo Simberg gilt als ein herausragendes Werk der finnischen Kunst und wird häufig als eines seiner Meisterwerke bezeichnet. Im Jahr 2006 wurde es vom Ateneum Kunstmuseum sogar zum "Nationalgemälde" Finnlands gewählt. Das Gemälde präsentiert eine bewegende Szene: ein Engel mit verbundenem Kopf und blutigen Flügeln, der von zwei ernsten Jungen getragen wird. Einer dieser Jungen blickt den Betrachter direkt an, was der Szene zusätzliche emotionale Tiefe verleiht.
Der Hintergrund des Gemäldes zeigt den Eläintarha-Park in Helsinki mit der Bucht von Töölönlahti im Hintergrund. Zu Simbergs Zeiten war dieser Park ein belebter Ort für die Arbeiterklasse und beherbergte verschiedene karitative Einrichtungen. Der verwundete Engel wird von den gesunden Jungen zur Blindenschule und zum Heim für Krüppel getragen. Der Engel hält Schneeglöckchen, die Heilung und einen Neuanfang symbolisieren.
Simberg, der an Meningitis erkrankt war, fand in diesem Gemälde Trost und Kraft während seiner Genesung. Das Kunstwerk reflektiert Aspekte seiner Krankheit, wie Nackensteifigkeit und Erschöpfung, die in der Haltung des Engels zum Ausdruck kommen. Einige Kunstliebhaber vermuten, dass die Verletzung des Engels die Auswirkungen der tuberkulösen Meningitis auf die Lunge symbolisieren könnte.
Als "Der verwundete Engel" 1903 erstmals ausgestellt wurde, erhielt es großes Lob von finnischen Künstlern. Simbergs Kollegen und die Ausstellungskommission bewunderten seine einzigartigen Qualitäten und die emotionale Resonanz. Das Gemälde war für Simberg von solcher Bedeutung, dass er, als er 1905-06 den Auftrag erhielt, Fresken für die Kathedrale von Tampere zu schaffen, eine größere Version von "Der verwundete Engel" integrierte, was die Bedeutung des Werkes als sein Lieblingswerk unterstreicht.