Fakten über: Nerz
Nerze sind faszinierende fleischfressende Säugetiere, die zur Familie der Marderartigen (Mustelidae) gehören, zu der auch Wiesel, Otter und Frettchen zählen. Man findet sie in den Gattungen Neovison und Mustela. Heutzutage gibt es zwei Hauptarten von Nerzen: den amerikanischen Nerz und den europäischen Nerz. Früher existierte eine dritte Art, der Meeresnerz, der mit dem amerikanischen Nerz verwandt war, jedoch größer war.
Der amerikanische Nerz ist im Allgemeinen größer und anpassungsfähiger als der europäische Nerz. Wegen seines luxuriösen Fells wird der amerikanische Nerz intensiv für die Bekleidungsindustrie gezüchtet, was zu vielen Debatten und Aktivismus unter Tierschutzgruppen geführt hat.
Interessanterweise haben Nerze ihren Weg nach Europa und Südamerika gefunden, oft durch die Flucht aus Pelzfarmen oder durch Freilassung durch Aktivisten. Dies hat einige Probleme für die lokale Tierwelt verursacht, insbesondere für den europäischen Nerz, der mit dem widerstandsfähigeren amerikanischen Nerz konkurrieren muss. Zur Kontrolle dieser invasiven Populationen wird oft Fallenfang eingesetzt.
Nerzöl ist ein weiteres wertvolles Produkt, das aus diesen Tieren gewonnen wird und in verschiedenen medizinischen Produkten, Kosmetika und sogar zur Lederbehandlung verwendet wird.
In Bezug auf die Fortpflanzung besitzen Nerze die besondere Fähigkeit der verzögerten Nidation, die ihre Trächtigkeitsdauer beeinflusst. Sie gebären in der Regel Würfe von sechs bis zehn Jungen. In Gefangenschaft können Nerze aufgrund der beengten Haltungsbedingungen abnormales Verhalten entwickeln, das als Stereotypien bekannt ist. Um dem entgegenzuwirken, werden Umweltbereicherungen bereitgestellt, um ihr Leben zu verbessern.
Ein Nerz kann bis zu zehn Jahre alt werden, und ihre Ernährung ist sehr vielfältig und umfasst Fische, kleine Säugetiere, Vögel und Eier. Sie haben verschiedene natürliche Feinde, darunter Eulen, Luchse, Füchse, Kojoten, Wölfe und Menschen.
Nerze sind typischerweise in der Nähe von Wasser zu finden und sind sehr territorial, oft verteidigen sie ihr Revier aggressiv gegen Eindringlinge. Sie leben in klar abgegrenzten Territorien und bevorzugen Lebensräume an Gewässern. Kürzlich wurde eine Technik namens "Minkenry" entwickelt, bei der trainierte Nerze zur Kontrolle von Schädlingspopulationen eingesetzt werden.