Fakten über: Bords de la Marne
„Bords de la Marne“, auch bekannt als „Les Bords de la Marne“ oder „Die Ufer der Marne“, ist ein bemerkenswertes Werk des französischen Künstlers Albert Gleizes, das 1909 entstand. Dieses Ölbild auf Leinwand ist ein Schlüsselbeispiel für Gleizes' proto-kubistische Phase, in der er sich von traditionellen Darstellungen der Realität abwandte und die geometrische Abstraktion umarmte.
In dieser Schaffensperiode konzentrierte sich Gleizes darauf, Formen zu vereinfachen und strukturelle Rhythmen in seiner Kunst zu betonen. Er spielte mit ineinandergreifenden Winkeln und Rechtecken und verwendete eine rosafarbene Palette, um die Tiefenwirkung zu verringern und ein abstrakteres Gefühl zu erzeugen. Beeinflusst von Paul Cézanne, strebte Gleizes danach, eine synthetisierte Sicht der Welt zu präsentieren, die Raum, Zeit und Diversität in seinen Werken miteinander verwebte.
Zwischen 1905 und 1909 entwickelte sich Gleizes' Stil erheblich weiter. Er wandte sich einem mutigeren Ansatz zu, der einfachere Farbpaletten und Pinselstriche beinhaltete, die eine eher synthetische Vision der Welt widerspiegelten. Seine Arbeiten aus dieser Zeit verkörperten die Ideale, die in der Poesie der Abbaye de Créteil zu finden waren, einer literarischen und künstlerischen Gemeinschaft, mit der er verbunden war.
Gleizes fand Kameradschaft mit Künstlern wie Henri Le Fauconnier und Jean Metzinger, die sein Interesse an neuen künstlerischen Ausdrucksformen teilten. Gemeinsam gehörten sie zu einer Gruppe, die 1909 und 1910 von Alexandre Mercereau zusammengebracht wurde. Diese Gemeinschaft konzentrierte sich auf gemeinsame Ideale der Simultaneität und Synthese, die eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des Kubismus spielten.
Gleizes' Hinwendung zur Abstraktion markierte eine bedeutende Transformation in seinem Werk. Er entfernte sich von traditionellen epischen Themen und begann moderne Konzepte wie Geschwindigkeit, Aktion und das Zusammenspiel von Moderne und Tradition zu erforschen. Seine Kunst strebte danach, sich von konventionellen allegorischen Darstellungen zu lösen und eine frische Perspektive mit mehreren Blickwinkeln und Zeitebenen zu bieten.
In „Bords de la Marne“ verlässt Gleizes die traditionelle Darstellung zugunsten einer geometrischen und analytischen Interpretation der Szenerie. Das Gemälde ist ein komplexes Panorama, das die Beziehungen zwischen Volumen und der sich ständig verändernden Landschaft erkundet. Gleizes fordert die Betrachter durch ein dynamisches Zusammenspiel von Aktionen, Orten und Zeiten heraus und bietet eine einzigartige und facettenreiche Perspektive auf die Welt.