Fakten über: Concert in the Egg
„Konzert im Ei“ ist ein faszinierendes Gemälde, das ursprünglich als Kopie eines verloren gegangenen Werks des berühmten Künstlers Hieronymus Bosch angesehen wurde. Heute geht man jedoch davon aus, dass es von einer seiner Zeichnungen inspiriert wurde. Der Kunsthistoriker Max Jakob Friedländer bezeichnete es einst als „eine alte Kopie“, spezifizierte jedoch nicht, auf welches Originalwerk es sich beziehen könnte.
Das Gemälde zeigt eine skurrile Szene, in der eine Gruppe von Sängern das „Eigelb“ eines Eis bildet. Dies ist ein cleveres Wortspiel, das das „Eigelb“ mit der Vorstellung eines „Narren“ oder „Dummkopfes“ verbindet. Noch merkwürdiger wird es durch einen Aal, der Bier ähnelt und subtil auf „Ale“ anspielt. Die gesamte Szene erinnert an Boschs „Narrenschiff“, besonders da ein Sänger so in sein Lied vertieft ist, dass er nicht bemerkt, wie ein Lautenspieler ihn bestiehlt.
Moderne Experten glauben, dass das Gemälde von einem anonymen Nachfolger Boschs geschaffen wurde. Zu diesem Schluss kamen sie, nachdem sie die Musik in einem offenen Buch im Gemälde untersucht hatten. Es zeigt Noten des Chansons „Toutes les nuictz“ von Thomas Crecquillon aus dem Jahr 1549.
Im Jahr 1890 erwarb der Palais des Beaux-Arts de Lille das Gemälde für 400 Francs von einem Pariser Kunsthändler namens Morhange. Im Jahr 2008 wurde es in einer Ausstellung im Noordbrabants Museum in 's-Hertogenbosch unter dem niederländischen Titel „Zangers en musici in een ei“ (Sänger und Musiker in einem Ei) gezeigt.
Die kuriosen Elemente und potenziellen Inspirationen des Gemäldes faszinieren weiterhin Kunstliebhaber und Historiker und bieten einen Einblick in die spielerische und symbolische Welt von Bosch und seinen Nachfolgern.