Fakten über: Harbaville-Triptychon
Das Harbaville-Triptychon ist ein beeindruckendes byzantinisches Elfenbein-Triptychon aus der Mitte des 10. Jahrhunderts, das heute prominent im Louvre präsentiert wird. Dieses exquisite Kunstwerk ist mit einer Deesis und verschiedenen Heiligen verziert, und auf einigen Figuren sind noch Spuren der ursprünglichen Farbgebung zu erkennen. Es gilt als das feinste und am besten erhaltene Beispiel der sogenannten "Romanos-Gruppe" von Elfenbeinarbeiten, die vermutlich in einer Werkstatt in Konstantinopel entstanden sind, die eng mit dem kaiserlichen Hof verbunden war.
Die "Romanos-Gruppe" verdankt ihren Namen einer bestimmten Elfenbeintafel in Paris und umfasst ähnliche Werke, die in Rom, im Vatikan und in Moskau entdeckt wurden. Was das Harbaville-Triptychon auszeichnet, ist seine Eleganz und filigrane Handwerkskunst, die den polierten und raffinierten Stil der Hofschule widerspiegeln. Während mehrere Gruppen von Elfenbeinarbeiten aus verschiedenen Werkstätten, möglicherweise mit Verbindungen zum Hof, identifiziert wurden, variieren sie in Qualität und Raffinesse.
Jede Seite des Triptychons ist kunstvoll geschnitzt, mit Heiligen auf den äußeren Flügeln und einem detaillierten Dekorationsschema auf der Rückseite des mittleren Flügels. Obwohl die frühe Geschichte dieses Elfenbein-Meisterwerks ein Rätsel bleibt, wurde es nach seinem ersten bekannten Besitzer, Louis-François Harbaville, benannt, der es von der Familie Beugny de Pommeras aus Arras erbte. Der Louvre erwarb dieses bemerkenswerte Stück 1891 von Harbavilles Enkeln und Nachkommen.
Das Harbaville-Triptychon ist ein bedeutendes Artefakt in der Geschichte der makedonischen Kunst, insbesondere angesichts der Fülle an erhaltenen Elfenbeinarbeiten im Vergleich zu Tafelgemälden aus dieser Zeit. Seine Schönheit und historische Bedeutung machen es zu einem wahren Schatz der byzantinischen Epoche.