Latona Fountain, Versailles

Die Latona-Brunnenanlage im Herzen der Gärten von Versailles ist ein Meisterwerk barocker Gartenkunst und ein Symbol für die Macht und den Prunk des absolutistischen Frankreichs. Der Brunnen, benannt nach der Mutter des römischen Sonnengottes Apollo, wurde als zentrales Element der königlichen Gärten zwischen 1668 und 1670 von Louis Le Vau entworfen und später von André Le Nôtre weiterentwickelt.

Die Brunnenanlage besteht aus einer großen Wasserfläche, die von vergoldeten Skulpturen, darunter Latona und ihre Kinder, umgeben ist. Die Figuren sind in eine dramatische Szene eingebettet, die den Mythos von Latona widerspiegelt, die von den Bauern von Lykien verhöhnt wurde und deren Rache darin bestand, sie in Frösche und Eidechsen zu verwandeln. Diese Szene wird durch die künstlerische Darstellung von Wasserspielen lebendig, bei denen Wasserstrahlen aus den Mündern der Skulpturen schießen.

Der Latona-Brunnen ist nicht nur ein Beispiel für die künstlerische Raffinesse, die die französische Gartenkunst des 17. Jahrhunderts kennzeichnet, sondern auch ein Zeugnis der technischen Innovationen der Epoche. Die Wasserspiele des Brunnens wurden ursprünglich durch ein komplexes System von Pumpen und Kanälen betrieben, das Wasser aus der Seine in die Gärten von Versailles leitete.

Heute ist der Latona-Brunnen ein beliebter Anziehungspunkt für Besucher des Schlosses von Versailles. Die Anlage wird nach wie vor gepflegt und in den Sommermonaten finden regelmäßige Wasserspiele statt, die die Besucher in die Zeit Ludwig XIV. zurückversetzen und ihnen das Gefühl vermitteln, Teil einer königlichen Inszenierung zu sein.