Fakten über: Schakal
Schakal ist die Bezeichnung mehrerer Arten der Wildhunde von wolfsähnlicher Gestalt, die deutlich kleiner sind als Wölfe. Sie nehmen ähnliche ökologische Nischen ein und stehen damit in Gebieten, in denen sich ihre Verbreitungsgebiete überschneiden, in Konkurrenz zueinander. Schakale leben als opportunistische Fleischfresser von kleinen und mittelgroßen Beutetieren sowie von Aas. Sie sind ausdauernde Läufer mit langen Beinen und gehen in der Dämmerung und nachts allein oder in kleinen Gruppen auf die Jagd.
Etymologie
Das Wort Schakal (englisch: jackal) leitet sich ab dem 17. Jahrhundert über persisch شغال (šaġāl) und später türkisch çakal vermutlich ursprünglich vom altindischen śṛgāláḥ ab.
Schakale im engeren Sinn
Normalerweise bezeichnet man drei afroasiatische Arten der Gattungen Canis und Lupulella als Schakale:
- Goldschakal (Canis aureus), die am weitesten verbreitete Art
- Schabrackenschakal (Lupulella mesomelas)
- Streifenschakal (Lupulella adustus)
Weitere „Schakale“
Der Afrikanische Goldwolf (Canis anthus) wurde früher als ein in Afrika lebender Goldschakal angesehen.
Neben diesen Arten wird der Äthiopische Wolf (Canis simensis) manchmal als „Äthiopischer Schakal“ oder „Abessinischer Schakal“ bezeichnet.
Der nordamerikanische Kojote (Canis latrans) füllt eine ähnliche ökologische Nische wie die Schakale und hat viele Parallelen in seiner Lebensweise. Im englischen Sprachraum wird er daher gelegentlich als American jackal („Amerikanischer Schakal“) bezeichnet.
Es gibt außerdem einen Andenschakal (Lycalopex culpaeus), der zu den südamerikanischen Wildhunden der Gattung Lycalopex gehört und mit den oben genannten Arten nicht näher verwandt ist.
Molekulargenetische Untersuchungen
In den 2000er Jahren zeigten molekulargenetische Untersuchungen, dass der Schabrackenschakal und der Streifenschakal eng verwandt sind, aber (ganz im Gegensatz zum Goldschakal) nur weitläufig mit anderen Arten der Gattung wie dem Grauwolf verwandt sind; insbesondere auch weitläufiger als der Afrikanische Wildhund und der Rothund (die traditionell als eigenständige Gattungen Lycaon bzw. Cuon geführt wurden). Zur Lösung der Problematik wurde diskutiert:
- Man könnte die Streifen- und Schabrackenschakale, wie dies vorsichtige Systematiker schon seit langem tun, der Bezeichnung „Thos Oken, 1816“ folgend in eine eigene gemeinsame Gattung Thos stellen; oder Zrzavý und Řičánková 2004 folgend, für diese jeweils eigene monotypischen Gattungen einrichten (mit den Spezies Schaeffia adusta beziehungsweise Lupulella mesomelas).
- Einem von Wang und Tedford 2008/2009 vorgeschlagenen Stammbaum zufolge könnte man die bisherigen Gattungen Lycaon und Cuon in die Gattung Canis als Untergattungen stellen, ähnliches wurde auch für den fossilen Xenocyon vorgeschlagen und die Stellung des ebenfalls ausgestorbenen Canis ferox (siehe Graphik) müsste nicht revidiert werden. Streifen- und Schabrackenschakal könnten ggf. in der Gattung Canis verbleiben. Die Gattungszugehörigkeit der Streifen- und Schabrackenschakale müsste nicht zwangsläufig geändert werden, beide könnten beispielsweise als Untergattung (etwa Thos) geführt werden.