Hod Hill

Hod Hill ist ein großes Hügelkastell im Blackmore Vale, 3 Meilen nordwestlich von Blandford Forum, Dorset, England. Das Fort liegt auf einem 143 m hohen Kreidehügel gleichen Namens, der sich zwischen den angrenzenden Dorset Downs und Cranborne Chase befindet. Das Hügelkastell Hambledon Hill liegt etwas weiter nördlich. Der Name stammt wahrscheinlich aus dem Altenglischen "hod", was soviel wie Schutz bedeutet, obwohl "hod" auch "Haube" bedeuten könnte, was sich auf die Form des Hügels bezieht.

Das Kastell ist etwa rechteckig und hat eine umschlossene Fläche von 22 ha. Im Westen fällt ein steiler natürlicher Abhang zum Fluss Stour ab, die anderen Seiten sind mit einem künstlichen Wall, einem Graben und einem Gegenhang versehen, mit einem zusätzlichen Wall an der Nordseite. Der Haupteingang befindet sich an der südöstlichen Ecke, weitere Öffnungen befinden sich an der südwestlichen und nordöstlichen Ecke.

Das Hillfort wurde in der späten Eisenzeit von den Durotriges bewohnt; ob es sich dabei um denselben Stamm handelt, der die Hügelspitze in der mittleren Eisenzeit befestigte, ist nicht bekannt. Innerhalb des Kastells gibt es umfangreiche Hinweise auf eine Besiedlung, darunter Plattformen für Rundhäuser.

Hod Hill ist die zweite in einer Reihe von eisenzeitlichen Erdwerken, die von Hambledon Hill ausgehen und Hod Hill, Spetisbury Rings, Buzbury Rings, Badbury Rings und Dudsbury Camp umfassen. Der eisenzeitliche Hafen von Hengistbury Head bildet das letzte eisenzeitliche Monument in dieser kleinen Kette von Anlagen.

Obwohl traditionell angenommen wird, dass der Hügel im Jahr 43 n. Chr. von der römischen Zweiten Legion unter Vespasian erobert wurde, die zu diesem Zeitpunkt bereits Maiden Castle und andere Hügelfestungen im Süden eingenommen hatte, scheint diese Interpretation heute unwahrscheinlich. Es ist klar, dass das Hügelkastell schon lange verlassen war, als die römische Armee in Dorset eintraf. Die vielen eisernen Ballistenbolzen, die auf dem ganzen Hügel gefunden wurden und sich in der so genannten "Häuptlingshütten"-Gegend gruppierten, werden jetzt eher als von dem späteren römischen Kastell aus bei Schießübungen abgefeuert angesehen.

Die Römer errichteten in der Nordwestecke des ursprünglichen Kastells ein Lager, das möglicherweise von einer gemischten Truppe aus Legionären und Hilfstruppen besetzt war. Das Kastell diente etwa fünf oder sechs Jahre lang als Stützpunkt, wurde aber um 50 n. Chr. nicht mehr genutzt, als die Truppen nach einem Brand für den Feldzug gegen Caractacus in Wales abgezogen wurden und die verbliebenen Männer in ein neues Kastell weiter westlich bei Waddon Hill verlegt wurden.

Die Stätte wurde in den 1950er Jahren von Sir Ian Richmond ausgegraben; sein Abschlussbericht wurde 1969 veröffentlicht. Heute ist der Hügel ein wichtiger Lebensraum mit kalkhaltigem Grasland, das spektakuläre Wildblumen und Schmetterlinge beherbergt. Das Hillfort steht unter Denkmalschutz und wird vom National Trust verwaltet und ist öffentlich zugänglich. Die Stätte war im Heritage at Risk Register eingetragen, wurde aber 2022 im Rahmen des Hillforts and Habitats Project entfernt.