St Catherine's Oratory, Isle of Wight

St. Catherine's Oratory ist ein mittelalterlicher Leuchtturm auf St. Catherine's Down, oberhalb der Südküste der Isle of Wight. Er wurde von Walter de Godeton, dem Herrn von Chale, als Akt der Buße für die Plünderung von Wein aus dem Wrack der St. Marie of Bayonne in der Bucht von Chale am 20. April 1313 errichtet. Der Turm ist wegen seiner Ähnlichkeit als "Pepperpot" bekannt.

Er ist der einzige erhaltene mittelalterliche Leuchtturm Großbritanniens und der zweitälteste. Es handelt sich um ein vierstöckiges, außen achteckiges und innen viereckiges Steingebäude, das ursprünglich an die Westseite eines Gebäudes angebaut war; von drei weiteren Mauern sind noch Reste zu sehen.

de Godeton wurde am 27. Februar 1314 in Southampton vor einem Geschworenengericht von der Insel wegen Diebstahls zu einer Geldstrafe von 287,5 Mark verurteilt. Später wurde er jedoch auch von den Kirchengerichten verurteilt, da der Wein für das Kloster Livers in der Picardie bestimmt gewesen war. Die Kirche drohte ihm, ihn zu exkommunizieren, wenn er nicht einen Leuchtturm in der Nähe der Bucht von Chale bauen würde.

Auf dem Gipfel des Hügels befand sich bereits ein Oratorium, das der Heiligen Katharina von Alexandria geweiht war. Dieses wurde durch den Bau des Leuchtturms mit einer Kapelle erweitert, in der der Priester untergebracht war, der das Licht hütete und auch die Messe für die auf dem Meer in Gefahr befindlichen Menschen hielt.

Obwohl de Godeton 1327 starb, wurde der Leuchtturm dennoch 1328 fertiggestellt. Er blieb bis zur Auflösung der Klöster zwischen 1538 und 1541 in Betrieb.

Im 18. Jahrhundert verstärkte Sir Richard Worsley von Appuldurcombe House das Bauwerk mit vier großen Strebepfeilern, um es vor dem Einsturz zu bewahren.

In der Nähe befinden sich die Fundamente eines Ersatzleuchtturms, der 1785 begonnen, aber nie fertiggestellt wurde, weil auf dem Hügel dichter Nebel herrschte. Seine Überreste sind lokal als "Salzkeller" bekannt. In der Nähe wurde 1925 ein bronzezeitlicher Grabhügel ausgegraben.

Der heutige St. Catherine's Lighthouse, der nach dem Untergang der Clarendon 1837 errichtet wurde, wurde viel näher am Meeresspiegel auf St. Catherine's Point gebaut.