Toddington Manor, Cotswold Water Park

Toddington Manor ist ein Landhaus aus dem 19. Jahrhundert in der englischen Grafschaft Gloucestershire, nahe dem Dorf Toddington. Es ist im gotischen Stil gehalten und wurde von Charles Hanbury-Tracy, 1. Baron Sudeley, für sich selbst entworfen und zwischen 1819 und 1840 erbaut. Nach seiner Fertigstellung wurde von John Britton ein Band über seine Architektur veröffentlicht. Es ist ein denkmalgeschütztes Gebäude der Stufe I.

Hanbury-Tracy war ein Gentleman-Architekt, der durch die Arbeit von John Carter von der Society of Antiquaries beeinflusst wurde. Als eines der ersten Häuser im Stil des Gothic Revival prägte das Gebäude auf indirekte Weise den Verlauf der britischen Architekturgeschichte: Als die Houses of Parliament nach dem Brand von 1834 wieder aufgebaut werden sollten, leitete Hanbury-Tracy die Jury des Wettbewerbs, und der Architekt des Siegerentwurfs, Charles Barry, passte seinen Beitrag offensichtlich an den in Toddington vorgelebten Geschmack an. Die Familie besaß das Haus bis 1893, als Charles Hanbury-Tracy, 4. Baron Sudeley, und seine Schriftstellerehefrau Ada es aufgrund des Konkurses verkaufen mussten.

Die letzte private Eigentümerin, Isabel Andrews, deren Ehemann das Anwesen 1901 gekauft hatte, starb 1935, und das Gebäude stand bis September 1939 leer, als es von der National Union of Teachers erworben wurde, die aus London weggezogen war, um Luftangriffe zu vermeiden. Die NUT-Mitarbeiter wohnten und arbeiteten in dem Gebäude. Nach Dünkirchen wurde auf dem Gelände ein Zeltlager errichtet, das vorübergehend von Männern bewohnt wurde, die von den Stränden evakuiert worden waren. Später folgten ihnen Einheiten der britischen Armee. Im Jahr 1942 errichtete das Pioneer Corps ein ständiges Barackenlager, das ab Oktober 1942 von Einheiten der US-Armee genutzt wurde. Im August 1943 zog die NUT zurück nach London und die US-Armee übernahm auch dieses Haus. Nach dem Krieg mietete die Kongregation der Christlichen Brüder das Gebäude und 1948 verkaufte die NUT es an sie. In den späten 1970er Jahren wurde es zu einem internationalen Internat, dem Toddington Manor College, umgebaut. Im Jahr 2004, nach der Schließung der Schule, wurde die Baugenehmigung für die Umwandlung in ein Hotel verweigert, nachdem der Plan auf beträchtlichen lokalen Widerstand gestoßen war.

Im Jahr 2005 wurde es von dem Künstler Damien Hirst erworben, der es restaurieren und als Familienwohnsitz sowie als Galerie für seine eigenen Werke und die Sammlung anderer Künstler nutzen wollte. Seit 2006 ist Toddington Manor von einem Gerüst umgeben, das nach Hirsts Angaben das größte der Welt ist. Im Jahr 2022 ist das Herrenhaus immer noch von Gerüsten und Planen umhüllt, da die Restaurierungsarbeiten seit über 17 Jahren ins Stocken geraten sind. Das Herrenhaus steht auf der Liste des Heritage at Risk Register von Historic England.