Fakten über: Kernbeißer
Der Kernbeißer, ein faszinierendes Mitglied der Finkenfamilie (Fringillidae), ist ein Singvogel, der in Europa und gemäßigten Teilen Asiens beheimatet ist. Während einige Kernbeißer in Asien im Winter nach Süden ziehen, bevorzugen sie generell Laub- oder Mischwälder zur Brut. Diese Vögel bauen ihre Nester in Büschen oder Bäumen und ernähren sich hauptsächlich von Samen und Fruchtkernen.
An ihrem kräftigen Körperbau erkennbar, weisen Kernbeißer einen orangebraunen Kopf, einen massiven Schnabel und dunkelbraune Gefieder auf. Die Art hat eine lange Geschichte und wurde erstmals 1555 von Conrad Gesner beschrieben und später von Carl Linnaeus klassifiziert. Molekulare Studien belegen, dass Kernbeißer eng mit anderen Finken verwandt sind. Es sind sechs Unterarten bekannt, die jeweils unterschiedliche geografische Gebiete bewohnen.
Kernbeißer sind in Europa, Ostasien und Nordafrika weit verbreitet, mit gelegentlichen Sichtungen in Alaska. Während der Brutzeit bevorzugen sie Laubwälder, aber im Herbst und Winter ziehen sie in Wälder, die ausreichend Nahrung bieten. Auf den Britischen Inseln hat die Population der Kernbeißer im Laufe der Jahre erheblich geschwankt.
Diese Vögel sind recht scheu und halten sich meist in den Baumkronen auf. Sie sind monogam und zeigen aufwendige Balzrituale. Einmal gepaart, bauen sie Nester in Bäumen und ziehen gemeinsam ihre Jungen auf. Mit ihren starken Schnäbeln können Kernbeißer harte Samen und Früchte knacken. Ihr Flug ist schnell und gerade, kann aber bei längeren Strecken wellenförmige Bewegungen aufweisen.
Kernbeißer sind Teilzieher, wobei einige im Winter nach Süden wandern. Die weltweite Population wird auf 14,7 bis 50,4 Millionen Individuen geschätzt, mit bedeutenden Zahlen in Ländern wie Rumänien und Kroatien. Im Gegensatz dazu ist die Population im Vereinigten Königreich dramatisch zurückgegangen, mit nur etwa 500-1000 Brutpaaren im Jahr 2013. Trotz dieses Rückgangs wird der Kernbeißer von der IUCN als "nicht gefährdet" eingestuft, dank seiner großen weltweiten Population und seines ausgedehnten Brutgebiets.