Fakten über: Rohrammer
Die Rohrammer ist ein kleiner, charmanter Vogel, der zur Familie der Ammern (Emberizidae) gehört. Man kann diese Vogelart in ganz Europa und in der paläarktischen Region beobachten. Einige Populationen bleiben das ganze Jahr über in milderen Gebieten, während andere migrieren. Diese Vögel bevorzugen Schilfgebiete, fühlen sich aber auch in trockeneren Lebensräumen wie Moorlandschaften und landwirtschaftlichen Flächen wohl. In Großbritannien findet man sie in verschiedenen Schutzgebieten des Biodiversity Action Plan.
Systematisch gehört die Rohrammer zur Gattung Emberiza, die 19 Unterarten umfasst. Die Familie Emberizidae ist umfassend und zählt etwa 300 körnerfressende Arten, vornehmlich in den Amerikas. Die Gattung Emberiza ist jedoch ausschließlich in der Alten Welt verbreitet.
Die Rohrammer hat einige nahe verwandte Arten, wie die Japanische Rohrammer und die Pallas-Rohrammer. Männliche und weibliche Rohrammern unterscheiden sich im Aussehen deutlich. Die Männchen tragen einen schwarzen Kopf und eine schwarze Kehle, einen weißen Halsring und einen stark gestreiften braunen Rücken. Die Weibchen hingegen haben ein unauffälligeres Erscheinungsbild mit einem gestreiften braunen Kopf. Häufig kann man die Männchen ihr wiederkehrendes "srip" singen hören.
In Bezug auf ihre Ernährung variiert diese je nach Jahreszeit. Während der Brutzeit fressen sie Insekten, um ihre Jungen zu füttern, aber außerhalb dieser Zeit ernähren sie sich hauptsächlich von Samen. Die Brutzeit dauert von Anfang April bis Ende August, und die Vögel sind typischerweise monogam. Sie bauen ihre Nester mit Zweigen, Gras und Schilf und polstern sie mit feineren Materialien aus. Ein typisches Gelege besteht aus 4 bis 5 Eiern, die etwa 12 bis 15 Tage zur Inkubation benötigen. Beide Elternteile beteiligen sich daran, die Küken zu füttern.
Die Rohrammer ist derzeit nicht gefährdet und wird von der IUCN als "nicht gefährdet" eingestuft. In Europa gibt es schätzungsweise 4,8 Millionen Paare. Die Art gedeiht in Ländern wie Schweden, Polen und Norwegen, obwohl in einigen Gebieten wie Norwegen, Schweden und Deutschland Bestandsrückgänge verzeichnet wurden.