Fakten über: Sanderling
Der Sanderling ist ein bezaubernder, kleiner Watvogel, dessen Name aus dem Altenglischen "sand-yrðling" stammt, was "Sand-Pflüger" bedeutet. Diese Vögel brüten in der Arktis und ziehen im Winter auf verschiedene Kontinente. Sie sind sehr gesellig und werden oft in großen Schwärmen an Küstenschlammflächen oder Stränden gesichtet. Eine ihrer charakteristischen Verhaltensweisen ist die „Radfahr-Beinbewegung“, mit der sie nach kleinen Wirbellosen suchen.
Ähnlich groß wie ein Alpenstrandläufer, aber etwas stämmiger, besitzen Sanderlinge einen kurzen, kräftigen Schnabel und eine auffällige weiße Flügelbinde im Flug. Ihre wissenschaftliche Erstbeschreibung erfolgte 1764 durch Peter Simon Pallas, der ihnen den Namen Trynga alba gab. Sie sind auch Bestandteil des Abkommens zur Erhaltung der afrikanisch-eurasischen wandernden Wasservögel (AEWA).
Sanderlinge brüten in der Hocharktis und sind Langstreckenzieher, die zwischen ihren Brutgebieten und Überwinterungsorten pendeln. Sie bevorzugen es, in der Küstentundra zu nisten und suchen an Sandstränden, Schlammflächen und Ufern verschiedener Gewässer nach Nahrung.
Diese Vögel sind etwa 18–20 cm lang und wiegen zwischen 40–100 Gramm. Ihr Erscheinungsbild verändert sich mit den Jahreszeiten: Im Winter sind sie blass und im Sommer färben sie sich ziegelrot. Juvenile Sanderlinge tragen ein gesprenkeltes schwarz-weißes Gefieder. Man kann sie an ihrem Verhalten und dem Fehlen einer Hinterzehe erkennen. Sie werden manchmal mit anderen Schnepfenvögeln wie Alpenstrandläufern oder Knutts verwechselt.
Sanderlinge ernähren sich von Wirbellosen, die im Sand der oberen Gezeitenzone vergraben sind, einschließlich Krebstiere wie Asseln und Sandkrabben, die sie fangen, indem sie ihre Schnäbel in den Sand stechen. Während der Brutzeit können sie ziemlich territorial sein und sowohl monogame als auch polyandrische Paarungen eingehen.
Diese Vögel haben ein weites Verbreitungsgebiet, mit Brutgebieten in Nordamerika, Europa und Asien sowie Überwinterungsorten entlang der Meeresküsten auf der ganzen Welt.