Fakten über: Wasserreh
Das Wasserreh, eine kleine Hirschart, die in China und Korea heimisch ist, stellt ein außergewöhnliches Geschöpf dar. Anders als die meisten Hirsche ist es näher mit den Moschushirschen verwandt und besitzt keine Geweihe. Stattdessen zieren auffällige Stoßzähne sein Erscheinungsbild, was ihm den Spitznamen "Vampirhirsch" eingebracht hat. Aufgrund dieses markanten Aussehens wird es in eine eigene Gattung und Unterfamilie eingeordnet. Es existieren zwei Unterarten: das Chinesische Wasserreh und das Koreanische Wasserreh.
Diese Hirsche bevorzugen es, in der Nähe von Flüssen und Sümpfen in ihren Heimatregionen zu leben. Sie sind hervorragende Schwimmer und wurden sogar in Regionen wie Shanghai, Großbritannien, Frankreich und den Vereinigten Staaten wieder eingeführt. In Südkorea gedeihen Wasserrehe aufgrund des Fehlens natürlicher Feinde. In Großbritannien wurden sie in den 1870er Jahren eingeführt und haben seitdem blühende Populationen aufgebaut, deren Verbreitungsgebiet stetig zunimmt, wie die British Deer Society feststellt.
Wasserrehe sind leicht an ihren langen Eckzähnen zu erkennen, die besonders bei Männchen aus dem Oberkiefer hervorragen. Sie sind ausgesprochen territorial; die Männchen markieren ihre Reviere und setzen ihre Stoßzähne während der Paarungszeit im Kampf ein. Ihre Kommunikation umfasst eine Vielfalt an Lauten, darunter Bellen, Klicken, Pfeifen und Quietschen. Hinsichtlich der Fortpflanzung sind Wasserrehe polygyn; die Männchen buhlen um Weibchen, indem sie Duftmarken setzen und sich schnell paaren. Interessanterweise sind sie die fruchtbarste aller Hirscharten, wobei Weibchen in der Regel zwei oder drei Junge zur Welt bringen.
Trotz ihrer Einstufung als gefährdet durch die IUCN sind die Wasserrehpopulationen in einigen Gebieten, wie etwa in Südkorea, stabil. In verschiedenen Ländern laufen Naturschutzbemühungen, um das Überleben dieser faszinierenden Art zu sichern.