Fakten über: Urutau-Tagschläfer
Der Grautagschläfer, auch bekannt als Kleiner Tagschläfer oder "Poor-me-one", ist ein faszinierender nachtaktiver Vogel, der die tropischen Regionen Mittel- und Südamerikas bewohnt. Diese Vögel sind von Nicaragua bis Argentinien und Uruguay anzutreffen. Sie gehören zur Familie der Nachtschwalben und Eulenschwalme, weisen jedoch, im Gegensatz zu echten Nachtschwalben, keine Borsten um den Schnabel auf.
Eine besonders beeindruckende Eigenschaft der Grautagschläfer ist ihre erstaunliche Tarnung. Ihr Gefieder ist in einer Mischung aus blassgrauen bis braunen Tönen mit schwarzen und ockerfarbenen Mustern gehalten, sodass sie wie ein Baumstamm oder Ast wirken. Diese Tarnung hilft ihnen, sich vor Fressfeinden zu verstecken. Ihre großen orangefarbenen Augen reflektieren das Licht in der Dunkelheit, was sie gut sichtbar macht, und ihr unheimlich melancholischer Gesang ist sehr markant.
Grautagschläfer bevorzugen offene Wälder und Savannen, meiden jedoch kühlere Bergregionen und extrem trockene Gebiete. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten, die sie von einem Ansitz aus jagen, ähnlich wie Würger oder Fliegenschnäpper. Tagsüber verharren sie regungslos und sitzen aufrecht auf Baumstümpfen, wobei sie sich so gut tarnen, dass sie nahezu unsichtbar werden.
Zur Fortpflanzung legen Grautagschläfer ein einzelnes weißes Ei mit lilafarbenen Flecken in eine kleine Vertiefung auf einem Baumast, meist ein paar Meter über dem Boden. Trotz ihrer scheinbar prekären Nistplätze kommen sie erstaunlich gut zurecht.
Laut der IUCN gelten Grautagschläfer nicht als bedroht und sind in ihrem natürlichen Lebensraum weit verbreitete Brutvögel. Wenn sie gestört werden, reagieren sie unterschiedlich – sie könnten wegfliegen, Eindringlinge durch weit geöffneten Schnabel zu erschrecken versuchen oder einfach regungslos verharren. Interessanterweise ahmen ihre Küken dieses Verhalten nach.