Fakten über: Nebelparder
Der Nebelparder ist eine faszinierende mittelgroße Wildkatze, die in den Ausläufern des Himalaya, in Südostasien und im südlichen China verbreitet ist. Seit 2008 ist er auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet eingestuft. Mit weniger als 10.000 ausgewachsenen Individuen und keiner einzigen Population, die mehr als 1.000 Erwachsene umfasst, nimmt seine Zahl bedauerlicherweise weiter ab. Im indischen Bundesstaat Meghalaya hat dieses prächtige Tier die Ehre, als Staatstier auserkoren zu sein.
Wissenschaftlich bekannt als Neofelis nebulosa, ist der Nebelparder eine einzigartige Art. Man nimmt an, dass er eine evolutionäre Brücke zwischen den Großkatzen der Unterfamilie Pantherinae und den kleineren Katzen der Unterfamilie Felinae darstellt und sich vor etwa sechs Millionen Jahren von der Panthera-Linie abgespalten hat. Sein nächster Verwandter ist der Sunda-Nebelparder, der sich vor etwa 1,4 Millionen Jahren abtrennte. Was den Nebelparder besonders auszeichnet, ist sein atemberaubendes Fellmuster, seine kurzen Gliedmaßen und seine markanten Schädelformen.
Man findet den Nebelparder von Nepal bis nach Myanmar, Bangladesch, Thailand, der Malaiischen Halbinsel und Teilen Chinas. Leider ist er in Regionen wie Singapur und Taiwan ausgestorben. Dank der Naturschutzbemühungen wurden jedoch neue Sichtungen in Nepal, Indien, Bhutan, Bangladesch, Myanmar, Thailand und der Malaiischen Halbinsel gemacht.
Diese Leoparden sind Einzelgänger, nachtaktiv und verbringen viel Zeit in Bäumen. Sie sind außergewöhnliche Kletterer und haben einzigartige Methoden zur Lautäußerung und zur Markierung ihres Territoriums. Ihre Ernährung ist sehr vielfältig und umfasst sowohl baumbewohnende als auch bodenbewohnende Tiere. Was die Fortpflanzung betrifft, zeigen Nebelparder ein recht aggressives Paarungsverhalten, und die Weibchen bringen in der Regel ein bis fünf Jungtiere zur Welt.
Leider sind Nebelparder erheblichen Bedrohungen wie Lebensraumverlust, Wilderei und illegaler Jagd ausgesetzt. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, sind sie im Anhang I des CITES gelistet, und in vielen Ländern ist die Jagd auf sie verboten. Zuchtprogramme in Gefangenschaft wurden eingerichtet, um ihre Zahl zu erhalten, und jedes Jahr am 4. August feiern die Menschen den Internationalen Tag des Nebelparders.
Nebelparder werden seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Zoos gehalten, und koordinierte Zuchtprogramme waren entscheidend für die Erhaltung der genetischen Vielfalt. Das Verständnis ihres Balzverhaltens und die Schaffung geeigneter Umgebungen für Zuchtpaare haben in verschiedenen Zoos zu bemerkenswerten Erfolgen geführt und tragen erheblich zum Schutz dieser gefährdeten Art bei.