Mother and Baby Homes Commission of Investigation, Dublin

Die Mother and Baby Homes Commission of Investigation war eine gerichtliche Untersuchungskommission, die 2015 von der irischen Regierung eingesetzt wurde, um Mutter- und Säuglingsheime zu untersuchen - Einrichtungen, die meist von katholischen Ordensschwestern geführt wurden und in denen unverheiratete Frauen ihre Babys zur Welt brachten. Die Kommission wurde eingesetzt, nachdem bekannt wurde, dass die Leichen von bis zu 800 Säuglingen und Kindern in einem nicht gekennzeichneten Massengrab im Bon Secours Mother and Baby Home in Tuam in der Grafschaft Galway bestattet worden sein könnten. Der Auftrag der Kommission umfasste außerdem die Untersuchung der Aufzeichnungen und Praktiken in dreizehn weiteren Mutter- und Säuglingsheimen. Die Mitglieder der dreiköpfigen Kommission waren Richterin Yvonne Murphy, Dr. William Duncan und Professor Mary E. Daly.

Ursprünglich sollte die Kommission ihren Abschlussbericht im Februar 2018 vorlegen, doch wurde ihr eine Reihe von Verlängerungen gewährt. Im Januar 2021 stellte der Abschlussbericht fest, dass zwischen 1922 und 1998 rund 9.000 Kinder, d. h. jedes siebte Kind, das in den 18 von der Kommission untersuchten Einrichtungen geboren wurde, in diesen Einrichtungen verstorben sind, was doppelt so hoch ist wie die Kindersterblichkeit in der Allgemeinbevölkerung. Der Abschlussbericht wurde am 12. Januar veröffentlicht. Am 13. Januar 2021 entschuldigte sich Taoiseach Micheál Martin offiziell im Namen des Staates bei den Überlebenden. Die Kommission wurde daraufhin am 28. Februar 2021 aufgelöst.