Wilson's Arch, Jerusalem

Wilson's Arch ist der moderne Name für einen alten Steinbogen aus Jerusalem, der erste in einer Reihe von Bögen, die eine große Brücke stützten, die den herodianischen Tempelberg mit der Oberstadt auf dem gegenüberliegenden Westberg verband. Der Bogen entspringt der Westmauer und ist noch immer unter späteren Gebäuden an der Mauer sichtbar. Der Name Wilson's Arch wird auch verwendet, um die Halle zu bezeichnen, die er teilweise überdeckt und die heute als Synagoge genutzt wird. Diese Halle öffnet sich an der nordöstlichen Ecke des Platzes zur Klagemauer hin, so dass sie für Besucher, die zur Mauer blicken, links vom Gebetsbereich der Klagemauer liegt.

Der Bogen überspannte einst 13 m und stützte eine Brücke, die sowohl eine Straße als auch ein Aquädukt trug. Bei Ausgrabungen zwischen 2015 und 2019 wurde organisches Material im Mörtel gefunden, der während verschiedener Bauphasen verwendet wurde. Radiokohlenstoffdatierungen ergaben, dass die ursprüngliche Brücke zum Tempelberg zwischen 20 v. Chr. und 20 n. Chr. fertiggestellt wurde und sich ihre Breite zwischen 30 n. Chr. und 60 n. Chr. verdoppelte. Das Bodenniveau in der Zeit des Zweiten Tempels lag etwa 3 Meter tiefer als in der Zeit der früharabischen Eroberung. Heute liegen die ursprünglichen Steine des Bogens in den Aufschüttungen in einer Tiefe von etwa 8 Metern unter dem heutigen Pflasterniveau. Dieser Bogen diente einst als Brücke über eine mit Steinen gepflasterte Straße, die unter ihm hindurchführte, ähnlich wie der Robinson-Bogen. Es wird angenommen, dass die ältere Brücke den Zugang zu einem Tor ermöglichte, das in der späten Zeit des Zweiten Tempels auf gleicher Höhe mit der Oberfläche des Tempelbergs lag.