BYU Jerusalem Center, Jerusalem

Das Brigham Young University Jerusalem Center for Near Eastern Studies auf dem Ölberg in Ost-Jerusalem ist ein Satellitencampus der Brigham Young University, der größten religiösen Universität der Vereinigten Staaten. Das Zentrum gehört der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und bietet einen Lehrplan, der sich auf Altes und Neues Testament, alte und moderne orientalische Studien und Sprachen konzentriert. Der Unterricht wird durch Exkursionen ins Heilige Land ergänzt. Das Programm steht qualifizierten Vollzeitstudenten der BYU, BYU-Idaho oder BYU-Hawaii offen.

Der Präsident der LDS-Kirche, Spencer W. Kimball, verkündete 1979 die Pläne für den Bau eines Zentrums für Studenten. Bis 1984 hatte die Kirche einen Pachtvertrag mit einer Laufzeit von 49 Jahren für das Grundstück abgeschlossen und mit dem Bau begonnen. Die prominente Lage des Zentrums in der Jerusalemer Skyline brachte ihm schnell die Aufmerksamkeit der ultraorthodoxen Juden in Israel ein. Die Proteste und der Widerstand der Haredim gegen den Bau des Zentrums machten die Frage des Baus zu einem nationalen und sogar internationalen Thema. Nachdem mehrere Untersuchungsausschüsse der israelischen Knesset die Angelegenheit geprüft und diskutiert hatten, beschlossen die israelischen Behörden 1986, den Bau des Zentrums zu genehmigen. Das Zentrum wurde im Mai 1988 für Studenten eröffnet und am 16. Mai 1989 von Howard W. Hunter eingeweiht. Von 2001 bis 2006 nahm es aufgrund von Sicherheitsproblemen während der Zweiten Intifada keine Studenten auf, bot aber weiterhin Führungen für Besucher und wöchentliche Konzerte an.