Fakten über: Selbstbildnis
Das Rötelporträt eines Mannes, das in der Königlichen Bibliothek von Turin aufbewahrt wird, wird oft als Selbstporträt von Leonardo da Vinci betrachtet, das er im Alter von etwa 60 Jahren geschaffen haben soll. Diese ikonische Zeichnung zeigt Leonardo als Verkörperung des „Renaissance-Menschen“, doch gibt es unter Historikern und Gelehrten anhaltende Debatten über die wahre Identität der dargestellten Person.
Die mit Rötel auf Papier gefertigte Skizze zeigt einen älteren Mann mit langen Haaren und einem fließenden Bart, Merkmale, die Weisheit und Erfahrung andeuten. Die Zeichnung ist bemerkenswert, da sie mit der linken Hand ausgeführt wurde, was bezeichnend für Leonardos Arbeiten ist. Im Laufe der Zeit hat das Papier bräunliche Flecken entwickelt, die als „Fuchs- oder Stockflecken“ bekannt sind und durch die Ansammlung von Eisensalzen entstehen. Aufgrund ihres fragilen Zustands wird die Zeichnung selten der Öffentlichkeit präsentiert. Forscher haben eine zerstörungsfreie Methode entwickelt, um den Zustand des Kunstwerks zu beurteilen und Konservierungsstrategien zu erarbeiten.
Es wird angenommen, dass das Porträt um 1510 entstanden ist und im 19. Jahrhundert erstmals als Selbstporträt von Leonardo identifiziert wurde, basierend auf Ähnlichkeiten mit anderen bekannten Werken von ihm und der hohen künstlerischen Qualität. Im 20. Jahrhundert begannen jedoch einige Gelehrte, diese Annahme zu hinterfragen und schlugen vor, dass der Mann in der Zeichnung Leonardos Vater oder Onkel sein könnte, angesichts des fortgeschrittenen Alters der dargestellten Person. Nichtsdestotrotz wird das Porträt heute noch oft verwendet, um Leonardo in anderen Kunstwerken und historischen Aufzeichnungen darzustellen.
Es gibt mehrere andere Porträts von Leonardo, die jeweils eine einzigartige Darstellung des Künstlers bieten. Dazu gehören Skizzen von Leonardo selbst, Werke seiner Schüler und Darstellungen anderer Künstler. Die Zuschreibung des Rötelporträts zu Leonardo bleibt ein Diskussionsthema unter Experten. Verschiedene Kunstwerke und historische Berichte präsentieren Leonardo in unterschiedlichen Rollen und Kontexten, wodurch die Komplexität und der Reichtum seines künstlerischen Erbes unterstrichen werden.