Orto Botanico dell'Università di Bologna, Bologna

Der Orto Botanico dell'Università di Bologna, auch bekannt als Orto Botanico di Bologna, ist ein botanischer Garten, der von der Universität Bologna betrieben wird. Er befindet sich in der Via Irnerio, 42, 40126 Bologna, Italien, und ist täglich außer sonntags geöffnet.

Der 1568 gegründete Garten ist nach Pisa, Padua und Florenz einer der ältesten in Europa. Obwohl frühe Aufzeichnungen auf einen bolognesischen Heilkräutergarten aus dem Jahr 1365 hindeuten, ging der heutige Garten auf die Vorschläge des Botanikers Luca Ghini zurück, der nach Pisa ging, um den Orto botanico di Pisa zu gründen, und wurde unter seinem Nachfolger Ulisse Aldrovandi verwirklicht. Diese ersten Gärten befanden sich im Palazzo Pubblico, in einem Hof in der Nähe der heutigen Sala Borsa, wurden aber 1587 teilweise in ein größeres Gelände im Borghetto S. Giuliano verlegt, mit einer Fläche von etwa 5000 m2. Bis 1653 listete der Katalog des Gartens etwa 1500 Arten auf.

Im Jahr 1740 wurde der Garten an die Porta S. Stefano verlegt, 1745 folgte der Bau eines Hybernaculums, in dem exotische Pflanzen überwintert wurden. Im Jahr 1765 wurden nach Plänen von Francesco Tadolini neoklassizistische Gewächshäuser hinzugefügt, die noch heute in der Via San Giuliano stehen. Im Jahr 1803 wurde der Garten erneut an seinen heutigen Standort verlegt. In den frühen 1900er Jahren wurde der Garten stark vernachlässigt und war mit einem dichten natürlichen Wald bedeckt. 1944 wurde die Orangerie aus der Zeit Napoleons durch Bomben zerstört. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Garten jedoch nach und nach wiederhergestellt.

Heute beherbergt der Garten etwa 5.000 Exemplare von 1200 Taxa. Das Gelände ist ungefähr rechteckig, etwa 2 Hektar groß und weist folgende Hauptmerkmale auf: Vorgarten - hauptsächlich Bäume, darunter Albizia julibrissin, Ginkgo biloba, Ilex aquifolium, Liriodendron tulipifera, Metasequoia glyptostroboides, sowie Musa basjoo, Phyllostachys viridis und ein Brunnen. Hinterer Garten - Rekonstruktion eines für die Region typischen Laubwaldes mit Gewächshäusern, Orto dei Semplici, thematischen Sammlungen und dem Wald. Wald - Carex pendula, Corylus avellana, Equisetum telmateia, Hedera helix, Lonicera xylosteum, Populus alba, Salix purpurea, Sambucus nigra, usw. Teiche / Feuchtgebiete, Tropische Gewächshäuser - Bromeliengewächse und Orchideen, Kaffee, Palmen, Gewürz- und Heilpflanzen sowie Pflanzen von wirtschaftlichem Interesse, Gewächshaus für Sukkulenten - ca. 5000 sukkulente Exemplare aus Mittel- und Südamerika, Afrika, Madagaskar und den Kanarischen Inseln. Gewächshaus für fleischfressende Pflanzen - fleischfressende Pflanzen aus den Gattungen Drosera, Pinguicula und Utricularia. Orto dei Semplici - ein traditioneller Kräutergarten, geordnet nach den häufigsten Verwendungen der Pflanzen.