Tōkei-ji, Kamakura

Tōkei-ji, auch bekannt als der "Tempel der Scheidung", ist eine historische buddhistische Oase, die im Herzen der alten Stadt Kamakura in Japan versteckt liegt. Dieser Tempel, der 1285 von der Nonne Kakusan-ni gegründet wurde, fungierte einst als Zufluchtsort für Frauen, die vor unglücklichen oder missbräuchlichen Ehen fliehen wollten. In der Edo-Zeit (1603-1868) besaß Tōkei-ji eine einzigartige rechtliche Autorität: Frauen konnten nach einem dreijährigen Aufenthalt im Tempel offiziell die Scheidung von ihren Ehemännern erwirken.

Das friedliche Gelände von Tōkei-ji besteht aus einem wunderschönen Garten, einem traditionellen Tempelgebäude und einem Friedhof, auf dem viele historische Persönlichkeiten ihre letzte Ruhe gefunden haben. Die Atmosphäre ist ruhig und lädt zum Nachdenken ein, was Besuchern einen Einblick in das spirituelle Leben des alten Japans gewährt.

Neben seiner historischen Bedeutung ist Tōkei-ji auch für seine jährlich blühenden Kirschblüten bekannt, die im Frühjahr eine malerische Kulisse bieten. Die Anlage ist darüber hinaus als ein Ort des kulturellen Erbes geschätzt, der Besuchern die Möglichkeit bietet, die traditionelle japanische Architektur und Kunst zu bewundern.

Heute ist Tōkei-ji weiterhin ein aktives religiöses Zentrum und zieht sowohl Pilger als auch Touristen an, die auf der Suche nach Ruhe und spiritueller Erneuerung sind. Der Tempel ist für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet eine Vielzahl von Aktivitäten, darunter Führungen, Meditationskurse und saisonale Feste.