Fakten über: Ahiram sarcophagus
Der Ahiram-Sarkophag ist ein bemerkenswerter Fund aus dem Jahr 1923, der vom französischen Archäologen Pierre Montet in Byblos, Libanon, entdeckt wurde. Dieses antike Relikt wird einem phönizischen König namens Ahirom zugeschrieben, obwohl er in anderen historischen Texten nicht erwähnt wird. Einige Gelehrte spekulieren, dass er mit König Hiram aus der Hebräischen Bibel identisch sein könnte.
Die Besonderheit des Ahiram-Sarkophags liegt in seinen kunstvollen Schnitzereien und der Inschrift in phönizischer Sprache. Diese Inschrift gilt als das älteste bekannte Beispiel des vollständig entwickelten phönizischen Alphabets und markiert einen wichtigen Meilenstein in der Verbreitung des Alphabets nach Europa.
Der Sarkophag wurde entdeckt, nachdem ein Erdrutsch mehrere phönizische Königsgräber in der Nähe von Byblos freigelegt hatte. Ahiroms Grab wurde in etwa zehn Metern Tiefe gefunden. Der Sarkophag selbst ist mit detaillierten Schnitzereien verziert, die ein bedeutendes künstlerisches Meisterwerk aus der frühen Eisenzeit in Phönizien darstellen. Eine Szene zeigt einen König, der auf einem Thron sitzt, flankiert von geflügelten Sphingen, während eine Priesterin ihm eine Lotusblume reicht. Der Deckel zeigt zwei männliche Figuren und sitzende Löwen, die möglicherweise den im Text erwähnten Vater und Sohn darstellen. Das Design zeigt Einflüsse der assyrischen Kunst, doch interessanterweise wurden keine ägyptischen Artefakte aus den 20. und 21. Dynastien in Phönizien gefunden.
Verfasst im altnordpönizischen Dialekt, ist die Inschrift auf dem Sarkophag eines der ältesten Beispiele des phönizischen Alphabets. Sie erwähnt Ahirom, Sohn des Sibaal, König von Byblos, und enthält eine Warnung, das Grabmal nicht zu stören. Diese literarisch bedeutsame Inschrift wird auf das 10. Jahrhundert v. Chr. datiert. Obwohl Ahirom in der Inschrift nicht ausdrücklich als König bezeichnet wird, ist sein Sohn Itthobaal I. der Erste, der den Titel König von Byblos trägt. Einige neuere Studien legen nahe, dass "Itthobaal" möglicherweise eine Fehlinterpretation ist, und Forscher untersuchen weiterhin die frühe Königsliste von Byblos.