Fakten über: Maskarenen-Flughund
Der Mauritius-Flughund, auch bekannt als Großer Maskarenen-Flughund oder Mauritius-Fruchtfledermaus, ist eine faszinierende Megabat-Art, die auf Mauritius und La Réunion heimisch ist. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 80 cm und einem goldenen Fell ist er das größte Säugetier, das ausschließlich auf Mauritius vorkommt. Diese Fledermäuse sind hauptsächlich nachts aktiv und ruhen bei Sonnenaufgang. Sie spielen eine entscheidende Rolle in ihrem Ökosystem, indem sie Früchte und Nektar fressen und so zur Bestäubung und Samenverbreitung beitragen.
Die evolutionäre Entwicklung der Pteropus-Arten, zu denen auch der Mauritius-Flughund gehört, begann vor etwa 28 bis 35 Millionen Jahren. Bedeutende Fortschritte innerhalb der Gattung traten vor etwa 12 bis 15 Millionen Jahren auf. Heute findet man diese Fledermäuse hauptsächlich in den Wäldern der Nationalparks von Mauritius, wie Black River Gorges, Combo und Bel Ombre. Gelegentlich dringen sie auch in Obstplantagen ein, was zu Konflikten mit Landwirten führen kann.
In der Vergangenheit haben Abholzung und Jagd ihre Population drastisch reduziert. Bis 2006 hatte sich ihre Zahl jedoch langsam auf etwa 20.000 Individuen erholt. Leider nimmt die Anzahl dieser Art aufgrund umstrittener Regierungsprogramme zur Reduzierung der Population, die darauf abzielen, Obstkulturen zu schützen, wieder ab. Diese Maßnahmen haben Kritik von Naturschutzorganisationen hervorgerufen, die argumentieren, dass Wetter, Ratten und invasive Vogelarten eine größere Bedrohung für Obst darstellen als die Fledermäuse.
Im Oktober 2018 kündigte die mauritische Regierung ein weiteres Tötungsprogramm an, das eine Reduzierung der Flughundpopulation um 20 % zum Ziel hatte. Diese Maßnahme könnte die Art möglicherweise in die Kategorie „Kritisch gefährdet“ der IUCN-Einstufung drängen. Während der Mauritius-Flughund zuvor als „Gefährdet“ eingestuft war, wird er nach den Tötungsaktionen im Jahr 2015 nun als „Endangered“ (Stark gefährdet) klassifiziert.