National Law Enforcement System, Wanganui

Das National Law Enforcement System, besser bekannt unter dem Namen Wanganui Computer, war eine 1976 von der State Services Commission in Wanganui, Neuseeland, eingerichtete Datenbank. Sie enthielt Informationen, auf die die neuseeländische Polizei, die Land Transport Safety Authority und das Justizministerium zugreifen konnten.

Der Wanganui-Computer war ein Sperry-Großrechner, der für die Speicherung von Daten wie strafrechtlichen Verurteilungen, Auto- und Waffenscheinen gebaut wurde. Damals galt er als bahnbrechend, und Polizeiminister Allan McCready bezeichnete ihn als "wahrscheinlich die bedeutendste Waffe zur Verbrechensbekämpfung, die je gegen die Gesetzlosigkeit in diesem Land eingesetzt wurde".

Die von vielen als "Big Brother"-Initiative betrachtete Datenbank war umstritten und rief zahlreiche Proteste von Libertären hervor, die Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre hatten. Der bemerkenswerteste Vorfall ereignete sich 1982, als der selbsternannte anarchistische Punk Neil Roberts im Alter von 22 Jahren vor den Toren des Zentrums eine selbstgebastelte Gelignitbombe zündete und damit der bekannteste Selbstmordattentäter Neuseelands wurde. Die Explosion war so stark, dass sie in ganz Wanganui zu hören war. Roberts war auf der Stelle tot und wurde später an seinem einzigartigen Brusttattoo mit den Worten "This punk won't see 23. Keine Zukunft."

Das Zentrum überlebte diese und andere Proteste bis in die 1990er Jahre, als der Betrieb nach Auckland verlegt wurde, obwohl dieses neue System seinen Namen Wanganui beibehielt. Die ursprüngliche Datenbank, die 30 Jahre lang bestand und zunehmend veraltet war, wurde schließlich im Juni 2005 geschlossen, und die Verantwortung wurde erfolgreich an die National Intelligence Application in Auckland übertragen.

Das als "Wairere House" bekannte Gebäude wurde später von der neuseeländischen Nationalbibliothek genutzt und enthielt Zeitungsarchive.