Fakten über: Westafrikanische Giraffe
Die westafrikanische Giraffe, auch bekannt als Niger-Giraffe oder nigrische Giraffe, ist eine einzigartige Unterart der Giraffe, die sich durch ihre hellen Flecken auszeichnet. Diese Giraffen sind in den Sahel-Regionen Westafrikas heimisch. Historisch gesehen streiften sie weitläufig von Senegal bis zum Tschadsee, aber ihre Bestände sind stark zurückgegangen. Im Jahr 2011 gab es nur noch etwa 400 dieser Giraffen, die hauptsächlich in kleinen, isolierten Gebieten im Südwesten Nigers vorkamen.
Genetische Forschungen haben die Einzigartigkeit der westafrikanischen Giraffe hervorgehoben. Interessanterweise sind Giraffen in europäischen Zoos, die einst für westafrikanische Giraffen gehalten wurden, tatsächlich Kordofan-Giraffen. Es stellte sich heraus, dass die westafrikanische Giraffe enger mit ostafrikanischen Giraffen verwandt ist. Man nimmt an, dass diese Giraffen von Ost- nach Nordafrika und schließlich nach Westafrika migrierten, wobei der Tschadsee als natürliche Barriere fungierte, die sie von den Kordofan-Giraffen trennte.
Diese Giraffen sind auf saisonale Wanderungen zwischen dem Niger-Tal und den trockeneren Hochländern in der Nähe von Kouré angewiesen. Leider wurden ihre Bestände drastisch durch Lebensraumzerstörung, Jagd und Dürren verringert. Heute findet sich die einzige nachhaltige Population in Niger.
Westafrikanische Giraffen ernähren sich hauptsächlich von Blättern bestimmter Baumarten. Dank gezielter Naturschutzbemühungen seit den 1990er Jahren nimmt ihre Population allmählich zu, insbesondere innerhalb der Dosso-Herde. Bis 2016 lebten schätzungsweise 400 bis 450 Giraffen in freier Wildbahn. Naturschutzinitiativen in Niger konzentrieren sich darauf, ihren Lebensraum zu erhalten, ihre Interaktionen mit lokalen Bauern zu managen und den Tourismus zu fördern, um den Giraffenschutz zu unterstützen.