Fakten über: Rohrweihe
Die westliche Rohrweihe, auch als eurasische Rohrweihe bekannt, ist ein großer Greifvogel, der in den gemäßigten und subtropischen Regionen West-Eurasiens und Afrikas vorkommt. Ihr wissenschaftlicher Name, Circus aeruginosus, hat Wurzeln im Altgriechischen und Lateinischen. "Circus" leitet sich vom griechischen Wort "kirkos" ab, welches einen Greifvogel, der im Himmel kreist, bezeichnet. "Aeruginosus" ist lateinisch und bedeutet "rostig".
In früheren Zeiten wurden mehrere ähnliche Vögel unter dem Namen westliche Rohrweihe zusammengefasst. Heute werden diese Verwandten als eigenständige Arten anerkannt, wie zum Beispiel die östliche Rohrweihe, die Papua-Rohrweihe, die Sumpfweihe und die Madagaskar-Rohrweihe.
Ein bemerkenswertes Merkmal der westlichen Rohrweihe ist, dass Männchen und Weibchen unterschiedlich aussehen, ein Phänomen, das als sexueller Dichromatismus bekannt ist. Männchen tragen rötlich-braune Federn mit gelben Streifen, während Weibchen überwiegend schokoladenbraun sind. Junge Vögel ähneln den Weibchen, haben jedoch weniger Gelb. Gelegentlich kann man eine seltene, dunkel gefärbte Version beobachten, die als hypermelanistische Morphe bezeichnet wird.
Diese Vögel brüten in verschiedenen Regionen Europas, Nordwestafrikas, Zentralasiens und des Nahen Ostens. Sie sind Zugvögel, wobei einige den Winter in Europa und Afrika verbringen. Es gibt auch eine Unterart namens harterti, die ganzjährig in Nordafrika bleibt.
Westliche Rohrweihen bevorzugen Feuchtgebiete, die mit Schilfrohr bewachsen sind, aber man kann sie auch in landwirtschaftlichen Flächen und Grasländern beobachten. Sie jagen, indem sie niedrig über offenes Gelände gleiten und nach kleinen Säugetieren, Vögeln, Insekten, Reptilien und Fröschen Ausschau halten.
Ihre Brutsaison beginnt von Mitte März bis Anfang Mai. Männchen haben oft mehr als eine Partnerin. Sie bauen ihre Nester am Boden mit Stöcken, Schilfrohr und Gräsern und legen typischerweise 3-8 Eier.
In der Vergangenheit standen diese Vögel vor erheblichen Herausforderungen durch Jagd, Lebensraumverlust und den Einsatz von Pestiziden. Glücklicherweise sind sie jetzt in vielen Ländern geschützt und haben in Gebieten wie Großbritannien und Irland ein Comeback erlebt. Trotz fortbestehender Bedrohungen wie Abschuss und Störungen während der Brutzeit wird die westliche Rohrweihe von der IUCN als Art der "geringsten Sorge" eingestuft, was bedeutet, dass sie derzeit nicht vom Aussterben bedroht ist.