Seeregenpfeifer

Der Seeregenpfeifer ist ein kleiner, charmanter Watvogel aus der Familie der Regenpfeifer (Charadriidae), der weltweit verbreitet ist. Sowohl Männchen als auch Weibchen besitzen blasse Federn sowie dunkle Beine und Schnäbel, aber die Männchen unterscheiden sich durch ihre dunklen, unvollständigen Brustbänder und Kopfmarkierungen. Bis 2009 gingen Wissenschaftler davon aus, dass der Seeregenpfeifer und der nordamerikanische Schneeregenpfeifer zur gleichen Art gehörten. Genetische Forschungen haben jedoch gezeigt, dass sie unterschiedliche Arten sind.

Diese Vögel sind in weiten Teilen der Welt verbreitet und leben in Regionen von Afrika über Asien bis nach Europa, zwischen den Breitengraden 10° und 55°. Seeregenpfeifer bevorzugen es, am Boden in offenen, feuchten Gebieten fernab von dichter Vegetation und menschlicher Aktivität zu nisten. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus Gliederfüßern und Wirbellosen.

Beim Brüten zeigen Seeregenpfeifer eine Vielzahl an Verhaltensweisen. Einige Paare sind monogam, während andere mehrere Partner haben können. Sie sind sehr territorial und verteidigen ihre Nester gegen Raubtiere. Ihr Balzverhalten umfasst aufwendige Darbietungen, und sowohl Männchen als auch Weibchen beteiligen sich am Nestbau und an der Brutpflege.

Interessanterweise verlässt oft ein Elternteil nach einer bestimmten Zeit die Brut, sodass der andere die Küken allein versorgt. Seeregenpfeifer sind bekannt für ihre charakteristischen Rufe, die Alarm- und Drohlaute umfassen. Sie suchen allein oder in kleinen Gruppen nach Nahrung und ernähren sich hauptsächlich von winzigen aquatischen und terrestrischen Wirbellosen.

Obwohl sie aufgrund ihrer großen Population derzeit als „nicht gefährdet“ auf der Roten Liste stehen, sind Seeregenpfeifer durch Lebensraumverlust, menschliche Störungen und Prädation bedroht. Naturschutzbemühungen konzentrieren sich darauf, natürliche Lebensräume zu schützen, menschliche Einflüsse zu reduzieren und Aktivitäten zu kontrollieren, die ihre Nistplätze stören. Der Seeregenpfeifer ist durch Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie und Anhang II der Berner Konvention geschützt, die darauf abzielen, seine Populationen zu erhalten.