Archivo General de Indias, Sevilla

Das Generalarchiv der Indien (Archivo General de Indias) in Sevilla, Spanien, ist eine der bedeutendsten historischen Forschungsstätten der Welt. Das imposante Gebäude, errichtet im 16. Jahrhundert, beherbergt eine unschätzbare Sammlung von Dokumenten, die die Geschichte der spanischen Kolonien in Amerika und auf den Philippinen beleuchten.

Das Archiv wurde 1785 von König Karl III. gegründet, um die Dokumentation der kolonialen Verwaltung Spaniens zentral zu lagern und zu organisieren. Es befindet sich im Casa Lonja de Mercaderes, einem prächtigen Beispiel spanischer Renaissance-Architektur, das ursprünglich als Börse diente. Der Architekt des Gebäudes war Juan de Herrera, der auch am Bau des Escorial beteiligt war.

Heute umfasst das Generalarchiv der Indien rund 43.000 Akten mit etwa 80 Millionen Seiten, die sich auf die Zeit von 1492 bis in die Unabhängigkeitsbewegungen im 19. Jahrhundert erstrecken. Zu den Schätzen des Archivs gehören unter anderem die Papiere von Christoph Kolumbus, Ferdinand Magellan und Hernán Cortés.

Das Archiv ist nicht nur ein Paradies für Historiker und Forscher, sondern auch ein UNESCO-Weltkulturerbe und eine beliebte Touristenattraktion. Die Besucher können die beeindruckende Architektur des Gebäudes bewundern und in Ausstellungen einen Einblick in die Dokumente und Karten erhalten, die die spanische Eroberung und Verwaltung der Neuen Welt dokumentieren.