Florida Canal, New Orleans

Der Florida Canal oder 40 Arpent Canal ist ein Kanal im Stadtgebiet von New Orleans und flussabwärts gelegen.

Der Kanal wurde in der Kolonialzeit Louisianas im 18. Jahrhundert gebaut und erstreckte sich vom heutigen Stadtteil Faubourg Marigny in New Orleans ungefähr parallel zum Mississippi am Ostufer durch das heutige Saint Bernard Parish und einen Teil des Ostufers von Plaquemines. Die kolonialen Landzuteilungen erstreckten sich in der Regel über 40 Bogen vom Mississippi zurück. Der Kanal markierte also das hintere Ende der Grundstücke, bei denen es sich meist um Plantagen handelte. In diesem Gebiet lag diese Linie im Allgemeinen an der Grenze des für den Anbau geeigneten Landes, wo das höher gelegene Land des natürlichen Flussdeichs im Sumpf endete. Der "40 Arpent Canal" wurde von kleinen Schiffen für den Handel zwischen den nahe gelegenen Plantagen genutzt; größere Schiffe und die Schifffahrt über größere Entfernungen nutzten den Mississippi. Die Erde, die zum Graben des Kanals bewegt wurde, diente dazu, eine erhöhte Fahrbahn auf der Flussseite des Kanals anzulegen, den sogenannten "Florida Walk".

Mit der Entwicklung und dem Bau weiterer senkrechter Kanäle im 19. und 20. Jahrhundert wurde der alte 40-Arpent-Kanal in mehrere unterbrochene Kanäle aufgeteilt. Der Florida Walk wurde zur Florida Avenue, obwohl er in einigen Gebieten entweder überbaut wurde oder in die Wildnis zurückfiel. In einigen Orten wie New Orleans wurden die verbleibenden Teile des Kanals als "Florida Canal" bekannt, während in Teilen von Saint Bernard und Plaquemines noch der alte Name "40 Arpent Canal" verwendet wird. Der Kanal wird nicht mehr für die Schifffahrt genutzt, sondern dient immer noch der Entwässerung und an einigen Stellen auch für kleine Freizeit- und Fischerboote.

Flussabwärts vom Industrial Canal markiert der Florida Canal noch immer die Binnengrenze des Viertels Lower 9th Ward in New Orleans und von Gemeinden wie Arabi und Chalmette.

Die auf der Rückseite des Kanals errichteten Dämme und Flutmauern tragen dazu bei, die besiedelten Gebiete vor Überschwemmungen zu schützen. Diese Deiche auf der Rückseite des Kanals wurden während des Hurrikans Katrina im Jahr 2005 von der Sturmflut überspült. Dazu musste die Sturmflut zunächst die größeren Deiche an der MR-GO überspülen und dann durch die Feuchtgebiete zwischen der MR-GO und dem Rückdeich des 40-Arpent-Kanals wandern. Im Dezember 2005 wurde bekannt gegeben, dass der Rückdeich des 40-Arpent-Kanals in Saint Bernard Parish erhöht werden würde, um einen vorübergehenden Schutz zu bieten, bis umfassendere Arbeiten am MR-GO durchgeführt werden könnten.