Harbor Island, Seattle

Harbor Island ist eine künstliche Insel in der Mündung des Duwamish River in Seattle, Washington, USA, wo dieser in die Elliott Bay mündet. Die von der Puget Sound Bridge and Dredging Company errichtete Insel wurde 1909 fertiggestellt und war damals mit 350 Acres die größte künstliche Insel der Welt. Seit 1912 wird die Insel für gewerbliche und industrielle Aktivitäten genutzt, darunter die sekundäre Bleiverhüttung, der Schiffbau und die Schiffsreparatur, die Lagerung von Erdöl in großen Mengen, die Metallverarbeitung und der Containerfrachtverkehr. Auf der Insel befinden sich Lagerhäuser, Labors und andere Gebäude.

Harbor Island wurde aus 24 Mio. yd³ Erde gebaut, die bei der Aufschüttung der Jackson und Dearborn Street abgetragen und aus dem Flussbett des Duwamish River gebaggert wurde.

Harbor Island verlor seinen Titel als größte künstliche Insel der Welt 1938 mit der Fertigstellung von Treasure Island in der Bucht von San Francisco, mit einer Fläche von 395 Acres. Sie gewann den Titel 1967 zurück, als ihre Fläche auf fast 397 Acres angewachsen war, ist aber inzwischen flächenmäßig weit übertroffen worden; seit 2004 ist die Rokkō-Insel im Hafen von Kobe in Japan mehr als 3,5 Mal so groß. Die offizielle Landfläche betrug nach Angaben des United States Census Bureau bei der Volkszählung 2000 406,91 Acres. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch eine ständige Bevölkerung von drei Personen auf der Insel gemeldet.

Die West Seattle Bridge führt über die Insel, ebenso wie die neuere Spokane Street Bridge, eine Drehbrücke über den West Waterway. Der East Waterway wird von einem Damm überquert, der einige Meter über der Flut von Pfählen gestützt wird.

Vigor Industrial betreibt eine 10,9 ha große Werft auf der Insel, auf der sich auch einige Terminals des Hafens von Seattle und der Verlagszweig von The Mountaineers befinden.