Gibbes Museum of Art, Charleston

Das Gibbes Museum of Art, früher bekannt als Gibbes Art Gallery, ist ein Kunstmuseum in Charleston, South Carolina. Das Museum wurde 1858 als Carolina Art Association gegründet und zog 1905 in ein neues Beaux-Arts-Gebäude in der 135 Meeting Street im Charleston Historic District um. Das Gibbes beherbergt eine erstklassige Sammlung von über 10.000 Werken der bildenden Kunst, hauptsächlich amerikanische Werke, von denen viele einen Bezug zu Charleston oder den Südstaaten haben.

Der Stifter, James Shoolbred Gibbes, spendete der Carolina Arts Association bei seinem Tod 1899 100.000 Dollar für die "Errichtung eines geeigneten Gebäudes für Gemäldeausstellungen". Die Stadt erhielt das Geld erst nach der Beilegung einer Testamentsanfechtung, die von Nichten und Neffen von Gibbes eingereicht wurde. Deren Fall wurde in den Jahren 1900 und 1901 vor dem Gericht des Staates New York verhandelt. Am 6. Dezember 1901 gab der New York Supreme Court eine Stellungnahme ab, in der er erklärte, dass die Schenkung an Charleston gültig sei.

Nachdem die Vereinigung 1903 das Geld erhalten hatte, beauftragte sie Frank Pierce Milburn mit der Gestaltung der Galerie. Er plante eine Kuppel im Tiffany-Stil, dorische Säulen sowie Fenster und Türen mit Giebelaufsätzen. Milburn stellte die Zeichnungen des Gebäudes Mitte 1903 fertig, und eine Zeichnung des geplanten Gebäudes wurde am 5. Juni 1903 in der Charleston Evening Post veröffentlicht. Ab August 1903 wurden Ausschreibungen veröffentlicht, um Angebote für die Bauarbeiten einzuholen.

Im September 1903 wurde H.T. Zacharias als Bauunternehmer ausgewählt und erhielt einen Vertrag über 73.370 Dollar für das Gebäude. Zacharias begann am 28. September 1903 mit den Arbeiten und entfernte die Überreste der South Carolina Agricultural Hall, die auf dem Grundstück gestanden hatte. Obwohl die Arbeiten an den Fundamenten bereits begonnen hatten, fand am 8. Dezember 1903 eine feierliche Grundsteinlegung an der Nordostecke des Gebäudes statt.

Das Museum wurde am 11. April 1905 feierlich eröffnet. Die am Eröffnungstag ausgestellte Sammlung umfasste mehr als 300 Bilder, zahlreiche Bronzen und etwa 200 Miniaturen sowie eine "lehrreiche Sammlung" japanischer Drucke.

Nachdem das Museum Anfang des 21. Jahrhunderts für eine umfassende zweijährige, 13,5 Millionen Dollar teure Renovierung geschlossen worden war, wurde es am 28. Mai 2016 wieder für die Öffentlichkeit geöffnet. Bei der Renovierung des Museums nutzten die Entwicklungsteams die Originalpläne, die 2008 in den Archiven der Stadt Charleston entdeckt wurden, um dem Gebäude seinen Grundriss im Beaux-Arts-Stil von 1905 zurückzugeben. Im ersten Stock befinden sich Unterrichtsräume, Künstlerateliers, Vortrags- und Veranstaltungsräume, ein Café und ein Museumsshop. Der hintere Empfangsbereich öffnet sich zum Garten, der Teil von Charlestons historischem Gateway Walk ist, der vom Garden Club of Charleston gegründet wurde. Das gesamte Erdgeschoss des Museums ist eintrittsfrei.

Die Sammlungen des Museums umfassen die Werke zahlreicher Künstler mit Verbindungen zu Charleston, darunter Henrietta Johnston, Mary Roberts, Charles Fraser, William Melton Halsey, Ned I.R. Jennings und Jeremiah Theus. Das Museum hat auch Fotografien von George LaGrange Cook gesammelt, darunter auch Aufnahmen nach dem Erdbeben von 1886 in Charleston.