Fort Sanders, Knoxville

Fort Sanders ist ein Viertel in Knoxville, Tennessee, USA, das westlich des Stadtzentrums und unmittelbar nördlich des Hauptcampus der University of Tennessee liegt. Das Viertel wurde im späten 19. Jahrhundert als Wohngegend für die wachsende Ober- und Mittelschicht Knoxvilles entwickelt und dient heute vor allem den Studenten der Universität als Unterkunft. Das Viertel verfügt noch über eine beachtliche Anzahl von Häusern und anderen Gebäuden aus dem viktorianischen Zeitalter, von denen 1980 mehrere hundert als Fort Sanders Historic District in das National Register of Historic Places aufgenommen wurden.

Fort Sanders ist nach einer Unionsbastion aus der Zeit des Bürgerkriegs benannt, die einst in der Nähe des Zentrums des Viertels stand und 1863 Schauplatz eines wichtigen Gefechts war. In den 1880er Jahren bauten einige der wohlhabenderen Einwohner von Knoxville große Häuser in der heutigen südlichen Hälfte von Fort Sanders, die damals als "White's Addition" bekannt war, während die nördliche Hälfte, die als "Ramsey's Addition" bekannt war, als Wohngebiet für Betriebsleiter und Arbeiter in den Fabriken entlang des Second Creek erschlossen wurde. Fort Sanders wurde 1888 als eigenständige Stadt West Knoxville gegründet und 1897 von Knoxville annektiert. In den ersten Jahren lebten in Fort Sanders einige der führenden Industriellen und Politiker Knoxvilles sowie Professoren der Universität von Tennessee.

Fort Sanders war das Elternhaus des Schriftstellers James Agee und diente als Schauplatz für seinen mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Roman Ein Todesfall in der Familie. Nach dem Zweiten Weltkrieg verzehnfachte sich die Zahl der Studenten an der U.T. und es entstand der Bedarf an Studentenwohnungen, und viele der alten Häuser in Fort Sanders wurden inzwischen in Wohnungen umgewandelt.