22 Gia Long Street, Ho-Chi-Minh-Stadt

22 Gia Long Street, jetzt 22 Lý Tự Trọng Street, ist ein Wohnhaus in Ho-Chi-Minh-Stadt, der größten Stadt Vietnams. Im Jahr 1975 machte der Fotojournalist Hubert van Es, der für UPI arbeitete, ein legendäres Foto von US-Regierungsangestellten, die während des Falls von Saigon, der letzten großen Schlacht des Vietnamkriegs, die Stadt mit einem Hubschrauber evakuierten. Die Evakuierung trug den Codenamen "Operation Frequent Wind".

Das Bild wurde fälschlicherweise so wiedergegeben, als ob es Amerikaner zeige, die sich auf dem Dach der US-Botschaft drängen, um einen Hubschrauber zu besteigen. In Wirklichkeit beherbergte der Apartmentkomplex mit dem Namen Pittman Apartments Angestellte der US-Behörde für internationale Entwicklung, wobei das oberste Stockwerk für den stellvertretenden Leiter der Central Intelligence Agency reserviert war; die Botschaft befand sich am 4 Thống Nhứt Boulevard, etwa 950 Meter nordnordöstlich. Das Foto zeigt einen Air America Huey-Hubschrauber, der auf dem Dach des Aufzugsschachts landet, um Mitarbeiter der US-Regierung zu evakuieren, als die Truppen der Nordvietnamesischen Volksarmee in Saigon einmarschieren.

Am Ende des Krieges wurde Saigon in Ho-Chi-Minh-Stadt umbenannt, und die Gia-Long-Straße wurde zu Ehren eines 17-jährigen Kommunisten, der von den Franzosen hingerichtet wurde, in Lý Tự Trọng-Straße umbenannt. Besucher können mit dem Aufzug in den 9. Stock fahren, um auf das Dach zu gelangen.

Als die Taliban-Offensive 2021 zum Fall von Kabul führte, zogen die Reporter Vergleiche zwischen der Evakuierung in der Gia Long Street 22 und Bildern von Hubschrauber-Evakuierungen aus der US-Botschaft in Kabul. Die BBC berichtete weiterhin fälschlicherweise, das Foto zeige die US-Botschaft, die später in die nicht existierende "CIA-Station" umbenannt wurde.