Al-Gawhara Palace, Kairo

Der Al-Gawhara-Palast, auch bekannt als Bijou-Palast, ist ein Palast und Museum in Kairo, Ägypten. Der Palast befindet sich südlich der Moschee von Muhammad Ali in der Zitadelle von Kairo. Er wurde 1814 von Muhammad Ali Pascha in Auftrag gegeben.

Der Palast wurde von Handwerkern aus verschiedenen Ländern, darunter Griechen, Türken, Bulgaren und Albaner, entworfen und gebaut. Die Handwerker bauten eine Vielzahl von Elementen als Teil des Palastkomplexes: "Kasernen, Schulen, ein Arsenal, eine Schießpulverfabrik und eine Münzanstalt". Der Palast wurde als zweigeschossiger Pavillon im Stil eines türkischen Kuschk errichtet. Er hat Fenster im westlichen Stil, die oft mit einem ovalen Oeil-de-boeuf gekrönt wurden. Der französische Architekt und Ingenieur Pascal Coste wurde beauftragt, die Wohnräume für die Bediensteten und Funktionäre des Palastes zu errichten. Auf der einen Seite des Palastes befand sich ein Haush und auf der anderen Seite bot sich ein Blick auf die Pyramiden und den Nil.

Im Jahr 1822 zerstörte ein Feuer die Holzkonstruktion des Palastes in einem Brand, der zwei Tage lang andauerte. Später ließ Muhammad Ali das Bauwerk erweitern und mit "einem großen Marmorbrunnen, säulengesäumten Steinterrassen und Säulengängen, Parterres mit Blumenbeeten und Orangenhainen und sogar einer Menagerie mit einem Löwen, zwei Tigern und einem Elefanten, einem Geschenk des britischen Lord Hastings", ausstatten.

Zwei Jahre später, im Jahr 1824, wurde der Palast nach einer Schießpulverexplosion erneut durch ein Feuer beschädigt. Muhammad Ali importierte große Marmorplatten aus Italien, um ein Vestibül, ein Treppenhaus und Korridore zu bauen.

Im Jahr 1825 beschrieb die englische Reisende Anne Catherine Elwood die Opulenz des Palastes und insbesondere den großen Saal, in dem "getanzt werden konnte, der tiefe Nischen für Konversation und Nebenräume für Musik, Lesen, Spiele und Erfrischungen hatte".

Muhammad Alis offizieller Diwan oder Audienzsaal, in dem der Pascha Gäste empfing, enthält einen 1000 kg schweren Kronleuchter, der ihm von Louis-Philippe I. von Frankreich geschickt wurde. Einige der Gemälde im Pascha-Saal des Palastes stellen den Empfang ausländischer Botschafter dar.

Der Palast beherbergt auch den Thron von Muhammad Ali Pascha, der ein Geschenk des Königs von Italien war.