The Weeping Woman

Am 2. August 1986 wurde Pablo Picassos "Die weinende Frau" aus der National Gallery of Victoria in Melbourne, Australien, gestohlen. Dieses Gemälde, Teil einer Serie von Picasso, war 1985 für 1,6 Millionen australische Dollar erworben worden und stellte damit die teuerste Anschaffung einer australischen Galerie zu jener Zeit dar.

Die Täter, die sich selbst als die "Australian Cultural Terrorists" bezeichneten, forderten mehr Fördermittel für die Künste und drohten, das Gemälde zu zerstören, falls ihre Forderungen nicht erfüllt würden. Ihre kühne Aktion erinnerte viele an den berüchtigten Diebstahl der Mona Lisa aus dem Louvre im Jahr 1911.

Glücklicherweise wurde das Gemälde am 19. August 1986 unversehrt in einem Schließfach am Spencer Street Bahnhof gefunden, nachdem die Polizei einen anonymen Hinweis erhalten hatte. Trotz der Rückführung bleibt der Fall bis heute ungelöst, und es wurden keine Verhaftungen vorgenommen. Die Diebe hatten gehofft, dass ihre Forderungen nach mehr Kunstförderung und einem neuen Kunstpreis erfüllt würden, aber die Regierung lehnte ab und bot stattdessen eine Belohnung für Informationen an, die zur Ergreifung der Täter führen würden.

Der Diebstahl löste eine Vielzahl von Reaktionen aus, darunter politische Karikaturen, Essays und Kunstwerke. Im Laufe der Jahre wurde das Ereignis in Romanen, Filmen und Dokumentationen thematisiert. Es wird oft als Australiens größter ungelöster Kunstraub bezeichnet.

Heute bleibt "Die weinende Frau", die nun auf 100 Millionen Dollar geschätzt wird, ein bedeutendes Werk in der Sammlung der National Gallery of Victoria.