West Melbourne Swamp, Melbourne

Der West Melbourne Swamp, auch bekannt als Batman's Swamp, war ein großes Salzwasserfeuchtgebiet westlich der Stadt Melbourne in Victoria. Es war eine wichtige Ressource für die Aborigines.

Der Landvermesser Charles Grimes beobachtete den Sumpf, als er während seiner Reise zur Kartierung der Port Philip Bay im Jahr 1803 einen nahe gelegenen Hügel bestieg. Er wurde unter dem Namen Batman's Swamp bekannt, nach dem Pioniersiedler John Batman, der im April 1836 am Fuße des nahe gelegenen Batman's Hill ein Haus baute, in dem er bis zu seinem Tod im Jahr 1839 lebte. Im Jahr 1912 beschrieb George Gordon McCrae die Lagune im Jahr 1841 als "einen echten See, intensiv blau, fast oval und voll mit dem klarsten Salzwasser". Die Lagune wurde auch wie folgt beschrieben: Sie hat einen Boden aus festem blauem Ton und liegt auf dem Hochwasserpegel, während die sie umgebenden Ebenen etwa einen Meter über der Flut liegen...

Aufgrund seiner Entfernung zur Stadt und seiner Ungeeignetheit für eine Wohnbebauung wurde das Land in diesem Gebiet zum Standort zahlreicher schädlicher Industrien wie Schlachthöfe, Fellfabriken, Gerbereien und Mülldeponien. Im Jahr 1873 beschrieb eine königliche Kommission, die sich mit der Entwicklung des Gebiets befasste, den Sumpf als "einen ekelhaften Sumpf, der in seinem gegenwärtigen Aussehen ebenso abstoßend wie in seiner Wirkung pestilent ist". Die Kommission empfahl eine gewisse Wohnbebauung im unmittelbaren Westen der Stadt sowie die Reservierung von Gebieten entlang des Yarra River für Docks, Lagerhäuser und Industrie, während das restliche Land für die Landwirtschaft und Parkanlagen genutzt werden sollte.

Jahrhunderts wurde die Entwässerung des Sumpfes in Erwägung gezogen, aber erst um 1877 ernsthaft in Angriff genommen. Damals wurde in der Nähe von Brown's Hill in South Kensington eine dampfbetriebene Pumpe aufgestellt und entlang der Swamp Road, die später zur Dynon Road umgebaut wurde und eine Verbindung nach West Melbourne herstellte, Kanäle gegraben. Ab etwa 1890 wurde unter der Leitung des Ingenieurs William Thwaites vom Public Works Department ernsthaft mit der Entwässerung begonnen. Gleichzeitig wurde der Abfluss des Moonee Ponds Creek zum Railway Canal verbreitert, der das Hochwasser aus dem Sumpf ableitete und den Bergleuten aus dem Kohlehafen von Newcastle einen direkten Wasserzugang zu den Bekohlungsanlagen im Lokomotivdepot der Victorian Railways in North Melbourne bot. Das Appleton Dock wurde 1950 an der Mündung des Moonee Ponds Creek gebaut.

Im Jahr 1907 erhielt der Bauunternehmer Michael Walsh aus Footscray den Zuschlag für einen großen Auftrag der Staatsregierung zur weiteren Entwässerung. Während der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren wurden die Sumpfgebiete und das untere Ende der Dudley Street zum Standort einer von Arbeitslosen errichteten Barackensiedlung, den Dudley Flats.