Fakten über: Tsechu
Die Tshechu-Festivals haben in Bhutan eine immense Bedeutung und werden jährlich in verschiedenen Distrikten am zehnten Tag eines Monats nach dem tibetischen Mondkalender gefeiert. Diese Feste sind fest in der Drukpa-Linie der Kagyu-Schule des tibetischen Buddhismus verankert und dienen nicht nur als religiöse Feierlichkeiten, sondern auch als gesellschaftliche Zusammenkünfte, die Menschen aus weit entfernten Dörfern zusammenbringen.
Zu den Hauptattraktionen der Tshechus zählen die Cham-Tänze. Dies sind lebendige Maskentänze, die moralische Geschichten erzählen oder Ereignisse aus dem Leben bedeutender Figuren wie Padmasambhava darstellen. Frauen beteiligen sich ebenfalls, indem sie zwischen den Aufführungen singen und so zur festlichen Atmosphäre beitragen. Ein weiteres zentrales Element ist das Entrollen der Thongdrels, großer heiliger Gemälde, die dazu gedacht sind, die Zuschauer von ihren Sünden zu reinigen.
Die Tradition der Tshechus geht auf das 8. und 9. Jahrhundert zurück, als Padmasambhava diese Tänze einführte, um den Buddhismus in Bhutan zu verbreiten. Normalerweise dauern diese Festivals vier Tage, wobei jeder Tag bestimmten traditionellen Tänzen gewidmet ist. Der Höhepunkt ist das Entrollen des Thongdrel-Gemäldes, ein zutiefst heiliges Ereignis.
Zu den bekanntesten Tshechus zählen das Thimphu Tshechu und das Paro Tshechu, die jedes Jahr große Menschenmengen und zahlreiche Teilnehmer anziehen. Das Thimphu Tshechu hat sogar Eingang in die Populärkultur gefunden, unter anderem durch den bhutanischen Film "Travellers and Magicians".
Tshechus spielen eine entscheidende Rolle bei der Bewahrung der bhutanischen Kultur und Traditionen. Sie ziehen nicht nur Einheimische an, sondern auch Touristen, die diese farbenfrohen und spirituell bereichernden Ereignisse miterleben möchten.