Fakten über: Sphinx der Naxier
Die Sphinx von Naxos, bekannt auch als die Sphinx der Naxier, ist eine beeindruckende Marmorskulptur, die im Archäologischen Museum von Delphi ausgestellt ist. Mit einer imposanten Höhe von 2,22 Metern stellt diese monumentale Statue den Kopf einer Frau, den Körper einer Löwin und kunstvoll gestaltete Flügel dar. Ursprünglich im Jahr 560 v. Chr. geschaffen, stand sie neben dem Apollontempel in Delphi, einem der bedeutendsten religiösen Zentren des antiken Griechenlands.
Die Geschichte der Sphinx von Naxos ist faszinierend. Die Ausgrabungen begannen im Jahr 1860, aber erst 1893 wurden die verbleibenden Fragmente entdeckt. Die Statue war ein Geschenk der Insel Naxos an den Apollontempel. In der griechischen Mythologie symbolisiert die Sphinx Stärke und Schutz und bewachte häufig die Eingänge von Tempeln und königlichen Gräbern.
Besonders bemerkenswert ist die Platzierung der Statue auf einer 10 Meter hohen Säule, die mit einem ionischen Kapitell gekrönt war, was sie zu einem der frühesten Beispiele für ionische Architektur im Heiligtum von Delphi machte. Aus Naxischem Marmor gehauen, beeindruckt die Sphinx von Naxos durch ihre detaillierte Ausarbeitung und dynamische Präsenz. Anders als viele Skulpturen der damaligen Zeit wurde sie vollplastisch geschnitzt, also vollständig dreidimensional und nicht als Relief.
Eine bemerkenswerte Anekdote ist die Inschrift auf dem Sockel der Statue, datiert auf 328-327 v. Chr., die das Recht der Naxier bestätigte, das Orakel zuerst zu konsultieren. Ähnliche Säulen mit Sphinxen wurden im antiken Griechenland gefunden, einige dienten als Grabmarkierungen. Es gibt sogar Theorien, dass diese griechischen Säulen aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. die Säulen des Ashoka im 3. Jahrhundert v. Chr. in Indien beeinflusst haben könnten, dank kultureller Austauschprozesse, die von Alexander dem Großen initiiert und von den Gräko-Baktriern und Indo-Griechen fortgesetzt wurden.