Fakten über: Adoration of the Shepherds
Die "Anbetung der Hirten", ein meisterhaftes Gemälde des italienischen Künstlers Domenichino aus dem 17. Jahrhundert, zählt seit 1971 zu den geschätzten Exponaten der National Gallery of Scotland in Edinburgh. Zuvor zierte es die Wände der Dulwich Picture Gallery in London. Das Gemälde zeigt eine klassische Szene der Hirtenanbetung des neugeborenen Jesuskindes, wobei Domenichino mit einzigartigen Details eine persönliche Note hinzufügt. Bemerkenswerterweise ist die Anzahl der Hirten ungewöhnlich hoch, und einer von ihnen spielt sogar Dudelsack. Darüber hinaus fällt auf, dass der heilige Josef mit praktischen Aufgaben beschäftigt ist und ein Hirtenhund in der Nähe der Krippe verweilt – beides ungewöhnliche Elemente für solche Darstellungen.
Kunsthistoriker haben lebhafte Debatten über dieses Gemälde geführt. Gian Pietro Bellori vertrat die Ansicht, dass es sich möglicherweise um eine Kopie eines verlorenen Werks von Annibale Carracci handeln könnte. Domenichino, der in Bologna unter Ludovico Carracci studierte und später dem Kreis von Annibale in Rom beitrat, könnte von Annibales Zeichnungen inspiriert worden sein. Die Geschichte des Gemäldes vor 1813 ist etwas nebulös, mit widersprüchlichen Aufzeichnungen, die es teilweise Annibale Carracci zuschreiben. Erst in den Jahren 1906-07 bestätigte Hans Tietze, dass es sich hierbei um ein Werk von Domenichino handelt.
Der Verkauf des Gemäldes im Jahr 1971 sorgte für Kontroversen. Die Treuhänder der Dulwich Picture Gallery verkauften es an die National Gallery of Scotland, was Kritik und sogar eine parlamentarische Debatte auslöste, da es vor der Auktion keine öffentliche Bekanntmachung gab. Trotz des Aufruhrs befindet sich das Gemälde in gutem Zustand, obwohl sich einige Farben aufgrund chemischer Reaktionen im Laufe der Zeit verändert haben.
Domenichinos "Anbetung der Hirten" zieht weiterhin Kunstliebhaber und Gelehrte in ihren Bann. Seine Komposition, die Einflüsse des Künstlers und seine komplexe Geschichte sind Gegenstand fortlaufender Studien und Bewunderung. Das Gemälde zeugt von Domenichinos Talent, traditionelle religiöse Szenen mit komplexen und einzigartigen Details zu bereichern, und macht es zu einem herausragenden Kunstwerk.