Fakten über: Chelsea porcelain factory
Chelsea-Porzellan, hergestellt in der Chelsea-Porzellanmanufaktur, hat die besondere Auszeichnung, Englands erste bedeutende Porzellanmanufaktur zu sein. Gegründet zwischen 1743 und 1745, war sie bis 1770 in Betrieb, als sie mit Derby-Porzellan fusionierte. Diese Manufaktur war renommiert für ihr Weichporzellan, das den Luxusmarkt bediente. Chelsea-Porzellan erlangte Berühmtheit durch seine kunstvollen Figuren, insbesondere die kleinen "Chelsea Toys", die in den 1750er und 1760er Jahren sehr beliebt waren. Um 1760 verlagerte sich die Inspiration der Manufaktur von Meissen zu Sèvres-Porzellan.
Die Geschichte der Manufaktur wird allgemein in vier Hauptperioden unterteilt, die anhand der Marken auf den Stücken erkennbar sind: die Dreiecksperiode (1743-1749), die Erhobene Ankerperiode (1749-1752), die Rote Ankerperiode (1752-1756) und die Goldene Ankerperiode (1756-1769). Jede Periode brachte Veränderungen in Materialien, Stilen und Einflüssen mit sich. Besonders in der Goldenen Ankerperiode produzierte die Manufaktur Stücke mit reichen farbigen Hintergründen, üppiger Vergoldung und dem aufwendigen Rokokostil, der stark von Sèvres beeinflusst war.
Nicholas Sprimont, ein Hugenotten-Silberschmied, war die führende Persönlichkeit der Manufaktur. Weitere bedeutende Mitwirkende waren Charles Gouyn, ein früher Investor, und Joseph Willems, ein flämischer Bildhauer, der viele der Figuren modellierte. Die Produkte der Manufaktur wurden von Händlern, den sogenannten "chinamen", im Zentrum Londons verkauft, und im Laufe der Jahre wurde Chelsea-Porzellan von Sammlern hoch geschätzt.
Heute ist Chelsea-Porzellan bei Sammlern äußerst begehrt, und frühe Stücke erzielen beachtliche Preise bei Auktionen. Die Marken der Manufaktur, wie die Ankersymbole, sind entscheidend für die Identifizierung und Datierung von Chelsea-Porzellanartikeln. Auch nach der Fusion mit Derby-Porzellan setzte sich das Erbe von Chelsea fort, wobei die Chelsea-Derby-Periode bis 1784 andauerte.