Fakten über: Parische Chronik
Die Parische Chronik, auch bekannt als Parisches Marmor, ist eine eindrucksvolle griechische Zeitleiste, die in eine Steintafel eingraviert wurde und Ereignisse von 1582 v. Chr. bis 299 v. Chr. dokumentiert. Die Tafel wurde in zwei Teilen auf der Insel Paros entdeckt und im frühen 17. Jahrhundert in Smyrna verkauft. John Selden war der erste, der die Inschrift entzifferte, und sie wurde später als Teil der Arundel Marbles veröffentlicht. Das erhaltene obere Fragment wird heute im Ashmolean Museum in Oxford aufbewahrt. Dieses Fragment umfasst sowohl mythische Erzählungen als auch historische Ereignisse wie den Trojanischen Krieg und die Reise der Argonauten.
Wissenschaftler haben intensiv über die Quellen der Parischen Chronik diskutiert. Felix Jacoby vermutete, dass die Informationen aus einer Vielzahl von Quellen stammten. Neuere Forscher wie Rodger Young und Andrew Steinmann argumentieren jedoch, dass die Hauptquelle vermutlich die Archive der Stadt Athen waren. Der nüchterne Stil der Chronik, der Ereignisse mit minimalen Details auflistet und sich auf die Herrscher Athens konzentriert, unterstützt die Theorie ihrer Athener Herkunft.
Im Jahr 2013 leitete Ben Altshuler ein Projekt, bei dem das Parische Marmor mittels Reflectance Transformation Imaging (RTI) gescannt wurde, wodurch vormals unleserlicher Text sichtbar gemacht werden konnte. Diese fortschrittliche Bildtechnik lieferte neue Erkenntnisse über die alten Inschriften. Die Entdeckung des unteren Teils der Tafel auf Paros im Jahr 1897 trug dazu bei, frühere Zweifel an der Authentizität der Chronik zu zerstreuen.