Fakten über: Rotohrbülbül
Der Rotwangenbülbül, oft auch als Haubenbülbül bezeichnet, ist ein charmanter Singvogel, der in den tropischen Regionen Asiens beheimatet ist. Er zählt zur Familie der Bülbüls und ist ein standorttreuer Frugivore, das heißt, er ernährt sich hauptsächlich von Früchten und kleinen Insekten. Bekannt für seinen lauten Ruf und seine Angewohnheit, auffällig in Bäumen zu sitzen, hat der Rotwangenbülbül auch in verschiedenen tropischen Regionen weltweit Fuß gefasst, in denen er eingeführt wurde.
Carl Linnaeus klassifizierte den Rotwangenbülbül ursprünglich im Jahr 1758 in der Gattung Lanius zusammen mit den Würgern. Im Laufe der Zeit wurden Fälle dokumentiert, in denen diese Vögel in Gefangenschaft mit anderen Bülbülarten hybridisierten. Einige Tiere zeigten dabei Leuzismus, eine Bedingung, die eine reduzierte Pigmentierung verursacht. Es gibt neun anerkannte Unterarten des Rotwangenbülbüls, jede mit einzigartigen geografischen Verbreitungsgebieten und physischen Merkmalen.
Dieser Vogel ist etwa 20 Zentimeter lang und zeichnet sich durch braune Oberseiten, weißliche Unterseiten und einen markanten roten Fleck im Gesicht aus. Sein Ruf, ein scharfes „kink-a-joo“, wird oft eher gehört als er selbst gesehen. Der Rotwangenbülbül bevorzugt Lebensräume wie leicht bewaldete Gebiete, offenes Land mit Büschen und Sträuchern sowie landwirtschaftlich genutzte Flächen.
Der Rotwangenbülbül wurde in Gebiete außerhalb seines natürlichen Verbreitungsgebiets eingeführt, darunter Australien, die Vereinigten Staaten (insbesondere Los Angeles, Hawaii und Florida), Mauritius und die Maskarenen. In einigen dieser Regionen hat seine Anwesenheit ökologische Auswirkungen wie die Verbreitung fremder Pflanzenarten.
Was die Fortpflanzung betrifft, hat dieser Vogel eine flexible Brutzeit und baut napfförmige Nester in Büschen oder kleinen Bäumen. Beide Elternteile beteiligen sich an der Aufzucht ihrer Jungen und füttern sie zunächst mit Raupen und Insekten. Später wird die Ernährung auf Früchte und Beeren umgestellt, wenn die Jungen heranwachsen. Die Art steht jedoch vor Bedrohungen durch Parasiten, die Vogelmalaria verursachen.
Historisch gesehen war der Rotwangenbülbül in Indien und Südostasien ein beliebter Käfigvogel, aufgrund seines mutigen Wesens und seiner leichten Domestizierbarkeit. Auch heute bleibt er in einigen Gebieten ein geschätzter Käfigvogel.