Point Ellice Bridge disaster, Victoria

Am 26. Mai 1896 stürzte in Victoria, British Columbia, eine mit 143 Urlaubern besetzte Straßenbahn, die auf dem Weg zu den Feierlichkeiten anlässlich des Geburtstags von Königin Victoria waren, durch die Point Ellice Bridge in den Oberhafen. 55 Männer, Frauen und Kinder kamen bei dem Unfall ums Leben, der damit zu einer der schlimmsten Verkehrskatastrophen in British Columbia wurde. Nur die Fahrgäste auf der linken Seite der Straßenbahn konnten sich retten.

Am 12. Juni 1896 kam ein Geschworenengericht zu dem Schluss, dass der Betreiber der Straßenbahn, die Consolidated Electric Railway Company, für die Katastrophe verantwortlich war, weil er zuließ, dass seine Straßenbahn mit einem viel höheren Gewicht an Fahrgästen beladen wurde, als die Brücke tragen konnte. Der Stadtverwaltung von Victoria wurde ein Mitverschulden angelastet, da die Brücke nicht ordnungsgemäß gewartet worden war und die Stadtverwaltung es versäumt hatte, Maßnahmen zu ergreifen, um den Verkehr auf der Brücke auf sichere Grenzen zu beschränken. Der Entwurf und die Konstruktion der Brücke wurden ebenfalls für mangelhaft befunden, insbesondere weil die Spezifikationen die Verwendung von schweißfreiem Eisen vorsahen, das Eisenwerk aber fast vollständig geschweißt war.

Die Consolidated Electric Railway Company wurde durch die Katastrophe zum Konkurs gezwungen und ging am 15. April 1897 als British Columbia Electric Railway aus der Reorganisation hervor.