Heiltsuk Nation, Campbell Island

Die Heiltsuk Nation ist eine Regierung der First Nations in der Central Coast Region der kanadischen Provinz British Columbia, deren Zentrum sich auf Campbell Island in der Gemeinde Bella Bella, British Columbia befindet. Die Heiltsuk sprechen die Heiltsuk-Sprache und wurden, wie ihre Sprache, zusammen mit den benachbarten Haisla- und Wuikinuxv-Völkern in der Vergangenheit fälschlicherweise als "Northern Kwakiutl" bezeichnet. Die Heiltsuk waren auch als Bella Bella bekannt, nach ihrer Kerngemeinde.

Die heutige Heiltsuk First Nation ist ein Zusammenschluss von 5 Stammesgruppen, die ein Gebiet von etwa 6000 Quadratmeilen an der Zentralküste von British Columbia bewohnten. Die Heiltsuk lebten sowohl vom Land als auch vom Meer aus in der Region zwischen Milbanke Sound und Fisher Channel. Zu den Heiltsuk-Gebieten gehören zahlreiche Buchten, Inseln, Halbinseln, Berge und Täler. Mündliche Überlieferungen der heutigen Heiltsuk besagen, dass die erste Generation ihrer Vorfahren vom Schöpfer an verschiedenen Orten im Heiltsuk-Territorium "abgesetzt" wurde und schon vor einer großen Flut hier lebte. Geologische Beweise zeigen, dass die Menschen dort seit 14.000 Jahren ununterbrochen gelebt haben. 1.400 der 2.200 Heiltsuk-Mitglieder leben auf Campbell Island, das etwa 78 Seemeilen vom Festland von British Columbia und 98 Seemeilen von Vancouver Island entfernt ist.

In der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs Kanadas von 1997 in der Rechtssache R. gegen Gladstone wurde festgestellt, dass die Heiltsuk ein Recht der Ureinwohner auf den Handel mit Hering haben. Dies war die erste Entscheidung, die ein kommerzielles Recht der Ureinwohner in Kanada anerkannte. Trotz dieses Urteils besteht der Streit um den Zugang der Heiltsuk zum Hering und die Bewirtschaftung des Bestands fort. In der Heringssaison 2015 kam es zu einer Krise zwischen den Heiltsuk und Kanada, in deren Verlauf auch ein Büro des kanadischen Umweltministeriums besetzt wurde. Die Krise endete, als die kommerzielle Kiemennetzflotte ohne Fischfang abreiste.

Ein Feuer zerstörte vor kurzem den einzigen Lebensmittelladen des Dorfes. Als Überbrückungsmaßnahme wurde die United Church zum "United Store", während ein neues Gebäude errichtet wurde. Diese Reaktion erfolgte sehr schnell und ermöglichte es, die Gemeinde in einer schwierigen Zeit zu versorgen.

Die Heiltsuk haben sich gegen das Vorhaben der Enbridge Northern Gateway Pipelines gewehrt, und es gab einige öffentlichkeitswirksame Anhörungen in Bella Bella.

Die Heiltsuk beteiligten sich bereits in den 1990er Jahren an den Bemühungen um den Schutz des Great Bear Rainforest. Am 29. Januar 2016 feierten sie in der Heiltsuk-Gemeinde Bella Bella - zusammen mit Vertretern anderer Ureinwohner, der Industrie, der Regierung und von Nichtregierungsorganisationen - den Abschluss des endgültigen Abkommens zum Schutz des größten gemäßigten Küstenregenwaldes der Welt.

Die Archäologin Alisha Gauvreau, Doktorandin an der Universität Victoria und Mitarbeiterin des Hakai-Instituts, entdeckte auf Triquet Island an der Zentralküste von British Columbia eine Stätte, die die mündliche Überlieferung der Heiltsuk zu bestätigen scheint. Das Archäologenteam hat eine Siedlung in dem Gebiet - im traditionellen Territorium der Heiltsuk Nation - ausgegraben und sie auf 14.000 Jahre vor der letzten Eiszeit datiert, als die Gletscher einen Großteil Nordamerikas bedeckten.