Fakten über: Kiebitz
Der Kiebitz, oft auch Brachvogel oder einfach nur Kiebitz genannt, ist ein faszinierender Vogel aus der Familie der Regenpfeifer, der in den gemäßigten Regionen von Eurosibirien gedeiht. Dieser Vogel ist ein wahrer Weltenbummler und zieht im Winter in wärmere Klimazonen wie Nordafrika, Indien, Pakistan und China.
Beim Brüten bevorzugt der Kiebitz agrarisch genutztes Land. Er legt 3-4 Eier in eine einfache Bodenmulde und verteidigt sein Nest und seine Jungen energisch. Im Winter bilden diese Vögel große Schwärme auf offenem Land und ernähren sich hauptsächlich von Insekten und kleinen Wirbellosen.
Der Name des Vogels hat interessante Ursprünge, die mit dem Geräusch seiner Flügel im Flug, seinem unregelmäßigen Flugstil und seinem cleveren Verhalten, sich verletzt zu stellen, um Raubtiere von seinem Nest abzulenken, in Zusammenhang stehen. Sein wissenschaftlicher Name, Vanellus, stammt aus dem mittelalterlichen Latein und bedeutet "Worfelfächer".
Optisch ist der Kiebitz mit seinem schwarz-weißen Gefieder, einem grün schimmernden Rücken und einem markanten Schopf auffällig. Er ist auch sehr stimmgewaltig, insbesondere während der Brutsaison, und bekannt für seinen charakteristischen „pee-wit“-Ruf. Der taumelnde Balzflug des Vogels ist ein beeindruckender Anblick. Interessanterweise bevorzugt er es, nachts zu fressen, oftmals im Mondlicht, und schließt sich häufig gemischten Vogelschwärmen an.
Leider nimmt die Population des Kiebitzes in Ländern wie England, Wales und Armenien ab. Dieser Rückgang ist auf intensive Landwirtschaft, Lebensraumverlust und Prädation zurückzuführen. Um zu helfen, konzentrieren sich Naturschutzbemühungen auf die Wiederherstellung von Lebensräumen und Managementpläne zum Schutz ihrer Nistplätze.
Kulturell hat der Kiebitz ebenfalls Spuren hinterlassen. Er erscheint in der Literatur, wie in Evelyn Waughs „Wiedersehen mit Brideshead“, und ist in Folklore und Mythologie verwurzelt. In den Niederlanden gibt es die Tradition, nach dem ersten Kiebitzei des Jahres zu suchen, obwohl das Sammeln der Eier inzwischen verboten ist. In Irland wird der Kiebitz als Nationalvogel gefeiert und auf Irisch als „pilibín“ bezeichnet.