Fakten über: Pavlova
Pavlova ist eine mit Sahne und Früchten gefüllte Torte aus einer Baisermasse. Sie gilt sowohl in Australien als auch in Neuseeland als eines der Nationalgerichte; beide Länder beanspruchen die Erfindung der Süßspeise für sich. Fest steht, dass die Torte nach der russischen Ballerina Anna Pawlowa benannt wurde, die Ende der 1920er Jahre in beiden Ländern Gastauftritte hatte. Das Oxford English Dictionary nennt Neuseeland als Ursprungsort, weil das älteste bekannte Rezept dieses Namens im Jahr 1927 dort erschien.
Beschaffenheit
Das Besondere der Baisermasse bei Pavlova ist, dass nur die äußere Hülle hart wird, während das Innere weich bleibt, was durch die Zugabe von etwas Essig oder Zitronensaft sowie von Speisestärke bei der Zubereitung der Masse erreicht wird. Nach dem Backen wird die Baisertorte aufgeschnitten und mit Schlagsahne und Früchten gefüllt, beziehungsweise dekoriert. Traditionell ist die Verwendung von Passionsfrüchten.
Herkunftsstreit
Wer die Pavlova erstmals kreiert hat, ist seit Jahrzehnten zwischen Australien und Neuseeland umstritten. In Australien wird die Version favorisiert, nach der der deutschstämmige Herbert Sachse als Küchenchef des Hotels Esplanade in Perth diese Torte im Jahr 1935 erfunden und mit der Bemerkung „Es ist leicht wie die Pavlova“ nach Anna Pawlowa benannt hat, wobei er sich von dem Tutu der russischen Balletttänzerin inspirieren ließ. Der Name Pavlova wurde in Neuseeland nachweislich schon 1927 benutzt, jedoch zunächst für eine andere Süßspeise. Die neuseeländische Anthropologin Helen Leach fand nach ausgiebigen Recherchen mehrere Belege dafür, dass die Torte bereits vor 1935 in Neuseeland bekannt gewesen war. In einem neuseeländischen Kochbuch aus dem Jahr 1929 ist ein Rezept für Pavlova Cakes enthalten, die weitgehend der bekannten Pavlova entsprechen, mit dem Unterschied, dass es sich dabei um mehrere kleine Törtchen handelte. Ähnliche Rezepte erschienen in den folgenden Jahren, sodass davon auszugehen ist, dass Sachse nicht der Erfinder ist.