Fakten über: Adobo
Adobo, auch bekannt unter dem spanischen Begriff "adobar", ist eine traditionsreiche Methode, rohe Lebensmittel in einer aromatischen Mischung aus Paprika, Oregano, Salz, Knoblauch und Essig zu marinieren. Diese Technik, die auf der Iberischen Halbinsel ihren Ursprung hat, verbreitete sich im Laufe der Zeit nach Lateinamerika sowie in die spanischen und portugiesischen Kolonien in Afrika und Asien. Interessanterweise bezeichneten die Spanier bei ihrer Kolonisierung der Philippinen eine einheimische Kochtechnik ebenfalls als "adobo", da sie Essig verwendete, obwohl diese Methode unabhängig von der spanischen Zubereitungsweise entstanden war.
Ursprünglich diente Adobo zur Konservierung von Fleisch und Fisch, besonders in Regionen ohne Kühlmöglichkeiten. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Schwerpunkt jedoch hin zur Geschmacksanreicherung vor dem Kochen. Zu den traditionellen Gerichten zählen cazón en adobo (marinierter Hundshai), berenjenas de Almagro (marinierte Auberginen) und lomo en adobo (marinierter Schweinelendenbraten).
Der Begriff "adobo" kann je nach geografischem Kontext unterschiedliche Bedeutungen annehmen. In Mexiko bezeichnet er eine Sauce aus Chilischoten wie Chipotle und Ancho. In Puerto Rico bezieht sich der Begriff auf eine gewürzte Salzmixtur für Fleisch und Meeresfrüchte. In Peru versteht man unter adobo ein Gericht aus Schweinefleisch, das in Gewürzen und Gemüse mariniert wird. In Uruguay beschreibt adobo eine Gewürzmischung, die der spanischen Version ähnelt, und "adobar" bedeutet, diese Mischung als Würzmittel zu verwenden.
Adobo hat eine lange Geschichte, mit Erwähnungen in Kochbüchern des 19. Jahrhunderts wie dem "Manual del Cocinero, Repostero, Pastelero, Confitero Y Botillero" von Mariano de Rementeria y Fica aus dem Jahr 1850. Jede Kultur hat ihre eigene Variation von Adobo entwickelt, was diese Technik zu einer vielseitigen und weltweit beliebten kulinarischen Tradition macht.