Fakten über: Grätzer
Grodziskie ist ein einzigartiges polnisches Bier, dessen Geschichte bis ins 14. oder 15. Jahrhundert in die Stadt Grodzisk Wielkopolski zurückreicht. Es zeichnet sich durch sein mit Eichenholz geräuchertes Weizenmalz aus, das ihm eine charakteristische hellgoldene Farbe, hohe Karbonisierung, einen niedrigen Alkoholgehalt sowie ein ausgeprägtes rauchiges Aroma und Geschmack verleiht. Oft als "polnischer Champagner" bezeichnet, wegen seiner sprudelnden Natur und exquisiten Qualität, wurde Grodziskie traditionell zu besonderen Anlässen genossen.
Das Bier wurde ursprünglich aus lokalen Zutaten gebraut: Hopfen, mit Eichenholz geräuchertes Weizenmalz und spezifische Hefestämme. Ein Schlüsselelement war das Wasser aus einem Brunnen in der Poznańska-Straße in Grodzisk, das maßgeblich zum einzigartigen Geschmack des Bieres beitrug. Der Brauprozess umfasste das Räuchern des Weizenmalzes, das Filtern des Bieres vor dem Abfüllen und das Verpacken vor der vollständigen Gärung, was zu seiner charakteristischen hohen Karbonisierung führte.
Während der kommunistischen Ära Polens stand Grodziskie vor erheblichen Herausforderungen, die schließlich 1993 in der Schließung der letzten Brauerei, die es produzierte, gipfelten. Doch das Erbe des Bieres blieb erhalten, und ab 2010 begannen mehrere Brauereien, diesen historischen Stil wiederzubeleben, angeregt durch das wachsende Interesse von Heimbrauern weltweit.
Die bewegte Vergangenheit des Bieres ist reich an Anekdoten über seine geschickten Brauer, von lokalen Zünften durchgesetzte Qualitätsvorschriften und seinen Status als Premium-Export. Trotz Phasen des Niedergangs hat das Engagement von Heimbrauern und Brauvereinigungen dazu beigetragen, die einzigartigen Qualitäten von Grodziskie zu bewahren, sodass es auch heute noch in Bierstil-Richtlinien anerkannt wird.